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Amelie Heß
Amelie Heß (Foto: SWR)

Eigentlich sollte Orca Lolita bald freigelassen werden. Jetzt ist sie im Seaquarium in Miami gestorben.

Lolita ist 57 Jahre alt geworden. 53 Jahre davon hat sie in Gefangenschaft verbracht. Jetzt gab es endlich einen Plan, sie freizulassen. Aber das wird Lolita, auch Toki genannt, leider nicht mehr erleben.

Wal Lolita stirbt am Freitagabend

Der Schwertwal habe bereits in den vergangenen zwei Tagen „ernsthafte Anzeichen von Unwohlsein“ gezeigt, teilte das Seaquarium in Miami auf X, vormals Twitter mit. Trotz einer „direkten und aggresiven Behandlung“ sei sie Freitagnachmittag verstorben.

Over the last two days, Toki started exhibiting serious signs of discomfort, which her full Miami Seaquarium and Friends of Toki medical team began treating immediately and aggressively. Despite receiving the best possible medical care, she passed away Friday afternoon... pic.twitter.com/hx79OhGn2O

Die 2.268 Kilomgramm schwere Orcadame war so bekannt, dass sie sogar einen eigenen Wikipedia-Artikel hat. Jahrzehntelang war sie die Attraktion des Miami Seaquariums. Tag ein Tag aus machte sie Kunststücke und sprang in die Luft. Tierschützer hatten sich seit Jahren dafür eingesetzt, sie zu befreien.

Der neue Eigentümer des Parks, The Dolphin Company und die gemeinnützige Organisation Friends of Toki stellten im März einen Plan vor, wie sie Lolita in ihrem Lebensraum im Nordwesten des Pazifiks bringen wollten. Das ganze Team sei sehr traurig über ihren Tod, so das Aquarium auf X weiter.

Es war mir eine Ehre, Teil des Teams zu sein, dass daran gearbeitet hat, sie in ihre Heimat zurückzubringen, und ich tröste mich mit dem Wissen, dass wir ihre Lebensbedinungen im vergangenen Jahr erheblich verbessert haben.

Um Lolita zu gedenken, ist das Miami Seaquarium am Samstag für Besucher geschlossen.

You will always be in our hearts. Thank you for inspiring us every day 💙 pic.twitter.com/4ACXIxiXXI

Wal Lolita hatte Gefährten

Lolita war 1970 in der Bucht von Seattle gefangen worden. Damals war sie vier Jahre alt. Die fünf jungen Orcas, die mit ihr gefangen worden waren, sind mittlerweile gestorben. Auch ihr Gefährte Hugo, der lange Zeit an ihrer Seite im Becken in Miami schwamm, starb 1980. Er war immer wieder mit dem Kopf gegen die Wand des Beckens gestoßen. Tierforscher sprechen auch von einem Selbstmord in Gefangenschaft.

Tierschützer und Tierschützerinnen kämpften schon sehr lange für die Freilassung von Lolita. Sie hofften, dass sie im Pazifik möglicherweise sogar mit ihrer Familie zusammenkommen kann.

2021 wechselte das Seaquarium den Besitzer und dadurch wurde das Vorhaben konkreter. Das Unternehmen The Dolphin Co., das den Wassertierpark kaufte, ging einer Partnerschaft mit einer gemeinnützigen Organisation ein, um den Wal medizinisch zu versorgen. Außerdem sorgte es dafür, dass Lolita quasi in Rente geschickt wurde.

Die Suche nach einer besseren Zukunft ist einer der Gründe, die uns dazu bewogen haben, das Miami Seaquarium zu erwerben.

Orca Lolita während einer Show in ihrem Becken. Sie macht ein Kunststück, während Tierpfleger ihr Befehle zurufen. Zuschauer sitzen auf ihren Plätzen um das Becken herum.  (Foto: IMAGO, IMAGO / ZUMA Wire)
Jahrelang war dieses Becken das Zuhause von Lolita.

Schwertwale sind hochsoziale Säugetiere, die keine natürlichen Feinde haben und bis zu 80 Jahre alt werden können. Sie leben in einem komplexen sozialen Gefüge und verständigen sich über eine eigene Sprache – man spricht auch vom Lied der Wale.

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Reuters ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel dpa, AFP, AP und SID.

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