Gerade bei älteren Wohnungen besteht oft die Gefahr, dass sich an den Wänden Schimmel bildet, weil eine moderne Wärmedämmung fehlt. Nur weil Schimmel droht, dürfen Mieter die Miete aber nicht kürzen, so der Bundesgerichtshof (Aktenzeichen: VIII ZR 271/17 und VIII ZR 67/18). Im konkreten Fall ging es um zwei Wohnungen, die 1968 und 1971 gebaut wurden.
Wir haben 3 Tipps für dich, damit es gar nicht erst zu Schimmel kommt:
Tipp 1: Wände und Luft untersuchen
Schimmel sollte entdeckt werden, bevor es modrig riecht oder die ersten schwarzen Flecken an der Wand auftauchen. Im Handel werden dafür Lösungen angeboten. Zum Beispiel Schimmel-Tests für die Wohnung. Da werden Petrischalen mit Nährböden in den Zimmern aufgestellt. Bei Schnell-Tests kann man das Ergebnis selbst ablesen, alternativ schickt man die Proben in ein Labor ein. Thomas Wieke, Schimmel-Experte der Stiftung Warentest, sieht solche Tests allerdings skeptisch. Er sagt: „In der Luft sind immer Schimmelsporen unterwegs.“ Das an sich sei nicht schlimm. Ein Problem gebe es dann, wenn der Schimmel sichtbar auftritt.
Tipp 2: Luftfeuchtigkeit prüfen
Damit das gar nicht erst passiert, lässt sich einiges tun. Denn die Luftfeuchtigkeit darf nicht zu hoch sein. Die Raumluft kann nämlich nur begrenzt Feuchtigkeit aufnehmen. Wenn der Punkt überschritten ist, schlägt sich die Feuchtigkeit zuerst da nieder, wo's im Raum am kältesten ist – zum Beispiel an der Außenwand.
Ratgeber Schimmel in der Wohnung: Bin ich schuld?
Ums vorweg zu nehmen: Schimmel-Ursachen sind kompliziert. Mieter und Vermieter streiten deshalb, ohne nacher einen Schuldigen zu finden. Wir geben einen Überblick und helfen bei der Lösung.
Wie feucht genau die Luft ist, zeigen spezielle Messgeräte, sogenannte Hygrometer. Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60%.
Tipp 3: Richtig heizen und lüften
Zum Messen gibt es ganz einfache Geräte. Es geht aber auch richtig fancy mit Mini-Rechner zur Messung des Raumklimas und Warn-App. Auch bei Jugend forscht haben Schüler schon mit Sensoren experimentiert, die Temperatur und Luftfeuchtigkeit messen. Wird es zu schimmelfreundlich, werden die Bewohner übers Handy gewarnt. Die Lösung heißt dann aber, wie auch schon in Vor-App-Zeiten: richtig heizen und lüften.
Heizen, weil warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte – und lüften, weil so feuchte Luft durch trockenere ausgetauscht wird.
Richtig lüften, das bedeutet in der Regel zwei bis drei Mal am Tag stoßlüften. Also Fenster richtig aufreißen – nicht nur kippen. Außerdem zusätzlich nach dem Duschen, Baden und Kochen lüften.
Ursache, wenn's trotzdem schimmelt
Wenn's trotzdem schimmelt, hängt das laut Mieterbund oft mit Baumängeln zusammen. Früher waren oft die Fenster die kälteste Stelle im Zimmer. Wenn die durch mehrfachverglaste Fenster ersetzt werden, ist plötzlich die ungedämmte Außenwand daneben kälter, dann kondensiert das Wasser da – die Schimmelgefahr steigt.