1. Wenn beide ständig zu Hause sind, entstehen viele Konflikte. Wie geht man damit um?
Dominik Henning: Ich finde es sehr wichtig, dass man sich austauscht. Es hat ein bisschen was damit zu tun, dass es nicht nur die eine Perspektive auf die Welt gibt. Es gibt nicht die eine Wirklichkeit, sondern es gibt immer viele Wege, die nach Rom führen. Und man sollte sich darüber klar werden, dass die Perspektive des Partners oder der Partnerin genauso viel wert ist und genauso zählt wie die eigene.
Runterkommen und dann den Streit beenden
Dominik Henning: Wenn der Konflikt am Brodeln ist, dann haben wir gar keine Chance, irgendwie zu einer vernünftigen, rationalen Lösung zu kommen. Deswegen hilft es wirklich, sich kurz abzukühlen und zu merken: Okay, jetzt geht's los, da eskaliert es gerade, jetzt brauche ich eine Pause.
Wenn man ein bisschen heruntergekommen ist, wenn man den Stress vielleicht irgendwie durch beispielsweise eine sportliche Übung oder einen kleinen Spaziergang etwas reduziert hat, dann kann man sich wieder an den Tisch setzen und auch mal die Perspektive des anderen anhören. Vielleicht findet man ja eine gemeinsame Lösung.
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2. Corona-Quarantäne in kleiner Wohnung! Was jetzt?
Um Streit zu vermeiden, die Wohnung einteilen
Dominik Henning: Es geht so ein bisschen darum, diesen kleinen Raum vielleicht auch aufzuteilen. Sodass man schon seine eigenen Ecken hat, wo man sich wohl fühlt, wo man auch mal man selbst sein darf. Es hat natürlich viel mit den individuellen Einstellungen zu tun. Beispielsweise haben manche Menschen in ihrem Kopf so einen Glaubenssatz: Ich muss immer für den anderen da sein, ich darf nie ich selbst sein, weil sonst werde ich nicht geliebt. Und diese Menschen neigen in gerade solchen Krisensituationen dazu, sich selbst komplett zu überspannen, immer nur auf dem Partner einzugehen und dann sich selbst zu erschöpfen. Sie brauchen auf jeden Fall auch in einer Einzimmerwohnung irgendwie einen Rückzugspunkt und eine Möglichkeit, wo sie erst mal nur für sich sein können. Das schafft man eben durch Raumtrenner.
Während des Streits: versuchen, sich zurückzuziehen
Dominik Henning: Wenn man gar nicht raus kann, kann man sich vielleicht hinter das Handy oder in einem Kopfhörer mal zurückziehen, nur für einen Moment. Wenn man da wieder ein bisschen abgekühlt hat, dann kann man miteinander sprechen. Meditation hilft, Atemübungen helfen oder Musik, YouTube, Fernsehen oder Instagram zum Beispiel.
Bewegung hilft
Dominik Henning: Wenn man wirklich richtig gestresst ist und Adrenalin und Noradrenalin Cortisol durch den Körper pumpt, dann kann es helfen, auch wenn man drin sein muss, irgendwie eine körperliche Betätigung zu machen: Liegestütz, Hampelmann, Squads, Kniebeugen, um den Stress und diese Hormone zu reduzieren.
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3. Die Ausgangsbeschränkungen nutzen, um Zeit füreinander zu haben
Dominik Henning: Der große Konflikt besteht oft darin, dass zu viele Aufgaben außerhalb der Partnerschaft zu erledigen sind. Und dann kann man in der Corona-Zeit besser miteinander in Kommunikation treten. Man hat die Möglichkeit, sich auch wieder richtig kennenzulernen.
To-Do-Liste einfach mal ruhen lassen
Dominik Henning: Vielleicht die Handys vom Tisch legen oder andere Aufgaben wie den Haushalt, die Waschmaschine ausräumen, die Spülmaschine machen – alles mal auf die Seite legen und sich einfach für eine Viertelstunde wirklich nur aufeinander konzentrieren.
4. Fernbeziehung während Corona: Hilft Telefonsex?
Dominik Henning: Sexualität hat sehr viel mit Entspannung zu tun. Und das heißt also, wir bringen uns irgendwie in eine Position, in der wir sehr entspannt sein dürfen. Bei vielen ist es das Bett, vielleicht noch mit einer Wärmflasche, vielleicht eine schwere Decke. Dann ist man körperlich schon mal ein bisschen entspannter eingestellt und es könnte, wenn man es ein bisschen darauf ankommen lässt, durchaus zu Telefonsex kommen.
Verbale Erotik fällt vielen schwer. Die körperlichen Tätigkeiten, die für uns im Bereich der Sexualität völlig normal sind, die dann zu beschreiben und in Worte zu fassen, fühlt sich erst mal ein bisschen komisch an und ist peinlich. Da hilft es, im Konjunktiv zu sprechen.
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