Das Leben einer Domina: Amalie von Stein
Peitschen, schlagen, dehnen, quälen. Amalie von Stein aus Baden-Württemberg ist Domina und erfüllt bizarre Wünsche von Männern, die erniedrigt werden wollen.
Die Männer tragen mich auf Händen, ich bin in dem Sinne die Göttin. Die Sklaven knien sich vor mir nieder. Das gibt einem einen unglaublichen Kick.
Fesseln, Elektroschocks oder Fäkalien
Doch bevor es losgeht, gibt's ein Vorgespräch. Die Männer erklären, was sie wollen. Manchmal schreiben sie eine Art Bewerbung. Und dann geht's je nach Wunsch zur Sache und Amalie von Stein macht dann auch fast alles mit ihren Kunden: Fesselspiele, Elektroschocks, Amalie dehnt Harnröhren oder es wird extrem dirty – das heißt, es kommen Urin oder Fäkalien ins Spiel. Nur Sex gibt es keinen. Angefangen hat Amalie erst im eigenen Schlafzimmer mit ihren Partnern.
Das war die Neugier, mal was anderes auszuprobieren. Und irgendwann war ich mal in einer Beziehung, in der der Partner dann sehr devot war. Und da habe ich dann meine ersten Schritte in richtiges SM gewagt und ich muss sagen, ich war damals richtig gut.
Diese Beziehung geht nach einem Jahr zu Ende, denn Amalie von Stein merkt, dass sie lieber einen Mann auf Augenhöhe will. Trotzdem will sie weiter Domina bleiben und wagt den Schritt ins SM-Studio. Vor acht Jahren macht sie sich selbstständig. Seitdem empfängt sie regelmäßig Kunden. Manche haben ganz extreme Fetische – manche wollen nur mal ausprobieren. Ein anderer Kunde wollte, dass sie 45 Minuten angezogen auf seinem Gesicht sitzt.
Tiefe Sehnsüchte
Egal ob extremer Fetisch oder ungewöhnliche Vorlieben – Amalie von Stein ist eines wichtig: Sie will ihre Kunden nicht verurteilen.
Die kommen zu mir und erzählen mir von den tiefsten Sehnsüchten, die sie haben, die sie einfach mal ausleben wollen. Auch vom privaten Leben was nicht funktioniert mit der Partnerin weil's kein Sex mehr gibt. Das ist schon krass, was man erzählt bekommt, wenn man das Vertrauen hat.
Trotzdem erzählt sie:
Manche sind zu bemitleiden, wo ich nur denke: der arme Tropf. Bei Anderen denke ich: Keine Ahnung, wo er das jetzt her hat – diesen Fetisch. Bei anderen denke ich: Gott sei Dank bin ich da und sie gehen sonst nirgendwo hin. Da sind ganz unterschiedliche Gedanken. Manchmal denke ich nur: Oh, wie geil.
Lust empfindet sie dabei aber keine.