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AUTOR/IN
Stefanie Tücking

Steffi Tückings beste Empfehlung

Ab sofort brauchen wir keine Bücher mehr für den Urlaub oder den flotten Nachmittag im Freien. Es wird Herbst, wir brauchen Bücher für die kuschelige Couch im Wohnzimmer. Und deshalb zum Saisonstart des Winterhalbjahres ein altes Lieblingsbuch von mir. Die Liebe in den Zeiten der Choler" ist für mich eine der schönsten Liebesgeschichten die jemals geschrieben wurden.

Florentino ist über 70 Jahre alt, ein erfolgreicher Geschäftsmann und noch einigermaßen fit. Er hat lange auf seine Jugendliebe Fermina gewartet, so etwa 50 Jahre, aber jetzt hat er endlich 'ne Chance.

Am Anfang des Buches stirbt nämlich Ferminas Ehemann beim Versuch einen Papagei vom Baum zu retten. Sorry, aber die Szene ist saukomisch.

Damit ist Fermina wieder frei, und Florentino wirbt um sie wie damals vor 50 Jahren. Da hat sie ihn nämlich abblitzen lassen, um einen angesehenen Arzt zu heiraten. In Rückblenden wird dann sowohl Ferminas Leben als Arztfrau und Mutter geschildert, als auch Florentinos Leben vom jungen unehelichen Sohn bis hin zum erfolgreichen Eigentümer einer Schifffahrtsgesellschaft.

Ferminas Kinder finden es ekelhaft, dass ihre Mutter sich in ihrem Alter noch mal in eine Beziehung stürzen will und setzen sie gewaltig unter Druck. Auch andere Freunde und Bekannte des alten Pärchens finden die Situation unappetitlich, und deshalb beschließen Fermina und Florentino einfach alleine zu bleiben.

Große Liebe bis ans Ende

Sie gehen auf eins von Florentinos Schiffen, hissen die Choleraflagge, und fahren miteinander bis an ihr Lebensende den Fluss rauf und runter. Da stört sie auch keiner mehr, denn für alle anderen steht dieses Schiff unter Quarantäne und darf nicht betreten werden.

Ist das nicht schön? Ich meine, für alle die vielleicht denken, dass man die große Liebe finden muss, solange man noch jung und knackig ist, oder für alle, die den vielen verpassten Gelegenheiten im Leben nachtrauern. Leute, lest Die Liebe in den Zeiten der Cholera, denn danach könnt ihr tief durchatmen und euch sagen: Jawoll, auch später kann für mich noch das ganz große Glück drin sein.

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Stefanie Tücking

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