Der Autor beschreibt so schön, was wir da sehen, hören, riechen, schmecken – dass es dich so richtig reinzieht, und du nicht das Gefühl hast: Ich lese ein Buch, was in den Alpen spielt, sondern ich BIN da, in den Alpen!
Das perfekte Buch für die Corona-Zeit
Du kannst dich mit diesem Buch zum einen super woanders hinträumen. Das ist ja schon mal ein großes Plus. Zum andern: Genau das Gegenteil! Ich war beim Lesen so richtig froh, eben NICHT da in diesem Bergdorf zu sein: Anfang des 20. Jahrhunderts, harte Plackerei den ganzen Tag, und wenn‘s schlecht läuft, stirbst du irgendwann bei einer Lawine. Da ist dann auf einmal die Gegenwart im Vergleich – trotz Corona – echt super!
Das harte Leben eines Bergbahnbauarbeiters
Das klingt im ersten Moment vielleicht nicht nach einem sehr aufbauenden Buch, aber es ist sehr berührend! Wir erleben ein sehr hartes Leben mit, das von Andreas Egger. Ein ganz einfacher Arbeiter, der sein bisschen Geld damit verdient, dass er die ersten Bergbahnen baut. Irre anstrengend, irre gefährlich. Und im Prinzip hat der Autor einfach die eindrücklichsten Szenen, Schicksalsschläge, Glücksmomente, aus diesem Arbeiterleben genommen und in ein dafür doch beachtlich dünnes Buch gepackt, was sich rasend schnell wegliest.
Wir fühlen mit Andreas Egger mit: Wie er als uneheliches Kind auf den Hof des Onkels kommt, geschlagen wird, sich nicht unterkriegen lässt. Zu einem kantigen Typen wird, unheimlich wortkarg. Aber trotzdem irgendwie total süß und liebenswert. Dann lernt er die Frau seines Lebens kennen, na klar, muss ja sein…
Und was DANN passiert, hat mich schockiert. Aber ich verrate es nicht, zu großer Spoiler. Also: Dringend lesen, auch wenn’s manchmal vielleicht ein bisschen zu kitschig ist.