Erebus und Terror – das waren die beiden Schiffe, mit denen Kommandant Sir John Franklin Mitte des 19. Jahrhunderts zu einer großen Expedition in die Arktis aufgebrochen ist. Die Geschichte ist bekannt: Beide Schiffe gingen verloren, die Mannschaft starb in Schnee und Eis, das Wrack der Erebus wurde erst 2014 vor der kanadischen Küste gefunden - und wie es zu der Katastrophe kam, ist bis heute nicht restlos geklärt.
Abenteuer mit kaum vorstellbaren Anstrengungen
Das hört sich erstmal nicht nach einer traumhaften Reise an, aber es gibt eben noch so viel mehr zu erzählen über dieses Schiff und seine Fahrten, und das ist ein ziemlicher Abenteuer-Roman. Dreimal hatte sich die Mannschaft der Erebus zuvor in Richtung Antarktis auf den Weg gemacht. Und da gerieten sie in Seegebiete und Landschaften, in denen damals noch kein Mensch gewesen war.
Das waren Anstrengungen und Mühen, die wir uns heute gar nicht mehr vorstellen können, auch nicht, wenn wir jetzt an aktuelle Expeditionen denken. Und die Männer gerieten immer wieder an ihre Grenzen, und wenn es mal besonders gut lief, oder besonders anstrengend war, dann bekamen sie vielleicht mal eine Extra-Portion Rum.
Beim Lesen fast mit an Bord
So – das hört sich immer noch nicht nach entspannter Kreuzfahrt an – und trotzdem ist das eine Geschichte vom Reisen, die mich träumen lässt und die vor allem die Phantasie anregt.
Das liegt natürlich an Michael Palin – der ist hier nicht der große Humorist, sondern ein exzellenter Reiseschriftsteller, der vor allem Persönliches und Kleinigkeiten so genau beschreibt, dass ich beim Lesen fast mit an Bord bin – und davon träumen kann, was alles möglich ist, wie weit Menschen gehen können, wenn sie in‘s Unbekannte reisen.