Blonde Haare, blaue Augen, lässiger Gang. Dass Mario Galla eine Beinprothese trägt und ein kleines bisschen humpelt, merkt man nur bei genauerem Hinsehen. Mario Galla ist angesagtes Model und jetzt auch Autor. Warum hat er seine Erfolgsgeschichte aufgeschrieben?
"Nachdem ich bei Michalsky in kurzen Hosen gelaufen bin und jeder meine Orthese gesehen hat, habe ich extrem viele Emails bekommen, Eltern von behinderten Kindern, Menschen in schwierigen Lebenssituationen, da dachte ich, jetzt zeige ich denen, wie ich durchs Leben gegangen bin.
Mario Gallas Buch "Mit einem Bein im Modellbusiness" ist eine spannende Geschichte für alle, die sich fürs Modeln interessieren und für alle, die erfahren wollen, wie man etwas schafft, auch wenn man anders ist als die anderen. Mario Galla beschreibt, wie er in Hamburg von einem Imbissbudenbesitzer und Modelscout entdeckt und zu Probeaufnahmen eingeladen wurde. Und wie er mit seiner Behinderung dabei umgegangen ist. "Ich wollte mir keine Illusionen aufrecht erhalten", erzählt Galla, "also hab ich gleich die Hosen runter gelassen und gesagt: Hurra, guckt euch das an, ich weiß nicht, ob ich damit arbeiten kann, aber die Agentur meinte, wenn wir dich nehmen, ist das auch kein Problem."
In Paris, Mailand und London musste Mario Galla um Jobs anstehen wie andere Models auch, seine Beinprothese hat beim Modeln nie gestört, sagt Galla, fast nie. Nur ein französischer Designer hat ihn einmal als Krüppel beschimpft. Seit seiner allerersten Show bei Hugo Boss ist Mario Galla gut im Geschäft, dass ers geschafft hat, merkte er nach einem anstrengenden Fotoshooting, als er sein erstes Cover am Flughafen-Kiosk entdeckte, "ein irres Gefühl".
Sein Buch hat Mario Galla zusammen mit einem Journalisten geschrieben, trotzdem hat es seinen jugendlichen Sprachstil. Wer "Mit einem Bein im Modelbusiness" zu Weihnachten verschenken will - Achtung, wer es einmal anfängt, liest es in einem Rutsch durch.