Auf die Lorry- und Fuel-Supply-Crisis scheint in Großbritannien nun die Bouncer-Crisis zu folgen: Der britischen Club-Branche fehlen derzeit die Türsteher – und das, nachdem England vor gar nicht langer Zeit den „Freedom Day“ und damit das Ende fast aller Corona-Maßnahmen ausgerufen hat. Doch was hat nun genau zum Mangel an Türstehern geführt? Während der Pandemie, als Clubs und Bars für viele Monate geschlossen blieben, hätten viele die Branche verlassen und sich Jobs mit angenehmeren Arbeitszeiten gesucht. So erklärt es Michael Kill, Chef der Night Time Industries Association, dem Sender Sky News.
Wenn der Mangel größer wird, kann das zu einer Bedrohung für die öffentliche Sicherheit werden.
Auch der Brexit spielt wieder eine Rolle
„Auch der Brexit hat nicht geholfen, auch wenn er nicht der einzige Faktor ist, der hier eine Rolle spielt“, sagte Kill. Viele Arbeitskräfte aus der EU haben das Vereinigte Königreich während der Pandemie verlassen. Neue Brexit-Visaregeln führen nun dazu, dass die wenigsten zurückkehren. Das führt in etlichen Branchen zu Problemen, am drastischsten waren bislang die Auswirkungen fehlender Lastwagenfahrer, die zu leeren Supermarktregalen und ausgetrockneten Tankstellen führten.
20 Prozent der Clubs in Großbritannien von Türsteher-Krise betroffen
Laut dem Branchenverband hatte bis zum vergangenen Monat rund einer von fünf Club- oder Gastronomiebetrieben in Großbritannien geschlossen oder die Öffnungszeiten eingeschränkt, weil es an Sicherheitspersonal fehlte. Peter Marks, Chef von Rekom UK, der mehrere britische Clubketten betreibt, berichtete von steigenden Kosten, die der Branche durch höhere Löhne, Energiepreise und der wieder höheren Mehrwertsteuer entstanden seien. „Die Kosten sind um rund 15 Prozent gestiegen“, sagte er Sky News.