Die Schweiz würde jetzt normalerweise in die Wintersaison starten. Die steigenden Corona-Zahlen lassen das jedoch nicht zu, sie gehören – im Verhältnis zur Einwohnerzahl – zu den höchsten in Europa.
Ärzte und Wissenschaftler schlagen seit Wochen Alarm, dass die Maßnahmen zu lasch seien. Die Intensivbetten in den Krankenhäusern sind fast alle belegt.
Die Schweizer Regierung hat jetzt reagiert und härtere Regeln festgelegt. Sie sollen vom 22. Dezember bis mindestens 21. Januar gelten. Aber: Wenn sich die Lage in der Schweiz nicht bessere, gebe es im kommenden Jahr noch strengere Regeln, kündigte Präsidentin Simonetta Sommaruga schon einmal an.
Restaurants und Kneipen machen zu, Geschäfte in der Schweiz sind offen
Restaurants und Kneipen müssen schließen, Essen zum Mitnehmen darf es aber geben. Auch Lieferdienste und Kantinen arbeiten weiter.
Schließen müssen außerdem Kinos, Museen und Sportclubs. Sport im Freien ist zusammen mit maximal fünf Personen erlaubt. In Innenräumen ist Training für Erwachsene verboten.
Anders als in Deutschland bleiben Geschäfte und Friseure offen – von Montag bis Samstag bis maximal 19 Uhr. Nur Bäckereien dürfen sonntags öffnen, wenn sie mindestens zwei Drittel ihres Umsatzes mit Backwaren und Confiserie machen. Der Bundesrat hatte das erst kürzlich im „Lex Gipfeli“ bewilligt.
Die meisten Kantone schließen ihre Skigebiete freiwillig
Obwohl die Schweizer Regierung eine Schließung der Skigebiete nicht explizit verordnet hatte, haben einige Kantone ihre Maßnahmen selbst verschärft.
Die Kantone Zürich, St. Gallen, Luzern, Schwyz, Nidwalden, Obwalden, Appenzell Innerrhoden, Zug und Uri kündigten an, ihre Skigebiete ab dem 22.12. geschlossen zu lassen. Die Corona-Lage lasse es nicht zu, dass diese den Betrieb weiterführten oder überhaupt erst aufnähmen, erklärte der Luzerner Regierungsrat.
Offen bleiben Skigebiete dagegen zunächst in den Kantonen Bern und Wallis. Die Berner Regierung kündigte an, die Skigebiete zu schließen, falls die Situation in den Krankenhäusern schlimmer werden sollte.
Schulen, Grenzverkehr und Ausgangsbeschränkungen
In Bezug auf den Grenzverkehr – beispielsweise zwischen der Schweiz und Deutschland – soll es keine Änderungen geben. Ausgangsbeschränkungen wie zum Beispiel in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sind bisher keine geplant. Allerdings hat Baden-Württemberg zuletzt seine Regeln für Reisen oder Kurzbesuche in ausländichen Risikogebieten verschärft.
Neue Quarantänepflicht Baden-Württemberg schränkt Grenzverkehr ein: Was ist erlaubt?
Shoppen in Roppenheim? Stadtbummel in Straßburg? Oder ein kurzer Skitrip in die Schweiz? Wer bislang über die Grenze reiste, hatte freie Fahrt, eine Quarantänepflicht gab es bei Stippvisiten aller Kritik zum Trotz nicht. Das ändert sich jetzt. mehr...
Die Schulen sollen in der Schweiz weiter offen sein, Präsenzunterricht ist erlaubt. Schüler und Lehrer müssen sich an ein Schutzkonzept halten. In den höheren Klassen gilt eine Maskenpflicht.