Gibt es eine vierte Booster-Impfung?
Eine vierte Booster-Impfung gibt es genau genommen nicht, sondern eine zweite Booster- oder Auffrischungsimpfung oder eine vierte Corona-Impfung. Vereinfacht erklärt sich das so: Mit der ersten und zweiten Impfung gibt es eine erste Grundimmunisierung im Körper. Mit der (ersten) Booster-Impfung wird der Schutz nochmal deutlich erhöht. Aber der Schutz lässt nach einiger Zeit nach. Die vierte Impfung sorgt dann dafür, dass der nachlassende Schutz nochmal aufgefrischt wird.
Die zweite Booster-Impfung (oder vierte Corona-Impfung) ist laut der Stiko aktuell für gesundheitlich besonders gefährdete sowie besonders exponierte Menschen empfohlen. Es gibt also vier Impfungen. Davon sind zwei mit dem Label “Booster” versehen. Und zwar die erste und die zweite Auffrischungsimpfung.
Ist eine vierte Corona-Impfung sinnvoll?
Ziel einer vierten Impfung ist, besonders vulnerable Personengruppen vor schweren Krankheitsverläufen mit COVID-19 zu schützen. Eine vierte Corona-Impfung (oder eben die zweite Booster Impfung) ist also sinnvoll, wenn eine Person gesundheitlich besonders gefährdet oder besonders exponiert ist. Das sind laut Bundesgesundheitsministerium:
- Menschen ab 70 Jahren
- Menschen mit Immunschwäche ab 5 Jahren
- Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeeinrichtungen
- Tätige in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen
- Personen mit einem Risiko für einen schweren Verlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe
Die vierte Corona-Impfung (oder zweite Auffrischungsimpfung) sorgt dafür, dass der Schutz vor Ansteckung mit der Omikron Variante wieder ansteigt. Das gilt auch für den Schutz vor schweren Verläufen, auch wenn dieser auch nach drei Impfungen lange hoch bleibt. Weil der Schutz der Impfung mit der Zeit nachlässt, kann es also sinnvoll sein, die Wirksamkeit der Impfung mit einer zweiten Auffrischungsimpfung zu erhalten.
Jetzt doch nach drei Monaten? Infos zur Booster-Impfung
Gibt es bereits eine Empfehlung für eine vierte Corona-Impfung?
Ja. Die Stiko empfiehlt seit Mitte Februar eine vierte Corona-Impfung (= zweite Auffrischungsimpfung oder zweite Booster Impfung) für bestimmte Gruppen. Nochmal zusammengefasst – sind das:
Über 70-Jährige, BewohnerInnen und Betreute in Einrichtungen der Pflege und für Personen mit Immundefizienz. Ebenfalls empfohlen wird die 2. Auffrischimpfung Tätigen in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen, hier jedoch frühestens 6 Monate nach der 1. Auffrischimpfung. In begründeten Einzelfällen kann bei Letztgenannten die 2. Auffrischimpfung auch bereits nach frühestens 3 Monaten erwogen werden.
Empfohlen wird die zweite Auffrischungsimpfung von der Stiko mit einem mRNA-Impfstoff. Außerdem soll die zweite Booster-Impfung frühestens drei Monate nach der ersten Auffrischungsimpfung bzw. der dritten Impfung erfolgen.
Und was ist mit allen anderen?
Personen ohne besondere gesundheitliche Gefährdung empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) aktuell nach erster Booster-Impfung keine vierte Impfung.
Wann sollte die vierte Impfung gegen Corona erfolgen?
Aktuell empfiehlt die Stiko, dass sich die Menschen, die besonders gesundheitlich gefährdet sind oder Menschen, die zu exponierten Personengruppen gehören ein viertes Mal impfen lassen. Dabei gibt es für den Zeitpunkt einen Unterschied:
Zweite Auffrischungsimpfung (2. Booster-Impfung) nach frühestens drei Monaten
- Menschen ab 70
- Menschen mit Immunschwäche ab 5 Jahren
- BewohnerInnen und Betreute in Einrichtungen der Pflege und für Personen mit Immundefizienz
Zweite Auffrischungsimpfung (2. Booster Impfung) nach frühestens sechs Monaten
- Tätige in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen
Hinweis: In begründeten Einzelfällen kann auch bei dieser Gruppe die 2. Auffrischimpfung bereits nach frühestens 3 Monaten gemacht werden.
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Wie sieht es mit dem „neuen“ Impfstoff aus? Sollte man auf den warten?
Mit dem “neuen” Impfstoff ist ein angepasster Impfstoff gemeint. Dabei geht es darum, die Wirksamkeit des Impfstoffs auf die Omikron-Variante anzupassen. Denn: Die aktuellen Impfstoffe sind besser bei anderen Virus-Varianten als bei Omikron – da wirken sie nicht mehr so gut. Das könnte ein angepasster Impfstoff ändern. Daran wird intensiv gearbeitet, aber es kann noch eine Weile dauern. Außerdem deuten ersten Studien mit den neuen Impfstoffen an, dass sie nicht unbedingt eine höhere Wirkung erzielen.
Wer zu einer gefährdeten Gruppe gehört, sollte also sehr genau überlegen, ob ein Warten sinnvoll ist.
Zur Einordnung: Aktuell werden für die Auffrischungsimpfungen (noch nicht angepasste) mRNA-Impfstoffe eingesetzt, die dafür sorgen, dass ein nachlassender Schutz gegen Corona wieder aufgewertet wird. Das Bundesgesundheitsministerium schreibt auf seiner Seite "Zusammen gegen Corona":
Verschiedene Studienergebnisse zeigen, dass zum Schutz gegen die Omikron-Variante eine Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff sehr hilfreich ist, da sich der Schutz der Grundimmunisierung ab etwa 15 Wochen so reduziert, dass kein ausreichender Schutz mehr gewährleistet ist. Durch eine Booster-Impfung wird die Wirksamkeit wieder im nötigen Ausmaß hergestellt.
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