Laut den Berechnungen des Bundesverbandes für Weihnachtsbaumerzeuger ist es so: In vier Millionen deutschen Haushalten hätte bislang nur kein Baum gestanden, weil die Bewohner an den Feiertagen nicht in den eigenen vier Wänden waren. In diesem Jahr wird das aber wohl vielerorts anders sein, denn wegen der Coronavirus-Pandemie und der gerade erhöhten Fallzahlen müssen wohl einige Familien, die sich normalerweise über die Weihnachtstage getroffen hätten, jeweils bei sich zu Hause feiern. Viele von ihnen – so die Theorie des Bundesverbandes – kaufen sich dann ausnahmsweise einen Baum. Hieße dann: mehr Nachfrage – erhöhter Preis. Der Bundesverband schätzt, dass die Preise deshalb um zwei bis drei Euro je Baum ansteigen werden.
Christbaumverband BW glaubt nicht an Preiserhöhung
Im Gegensatz zum Bundesverband sagt Vorstand des Christbaumverbandes Baden-Württemberg, Manfred Graf: Ein Preisanstieg sei reine Spekulation. Daran wolle er sich nicht beteiligen – dass in diesem Jahr durch Corona-Heimbleiber mehr Tannen gekauft werden könnten, will er allerdings auch nicht ausschließen. Zum Vergleich: In Baden-Württemberg werden schätzungsweise rund 2,5 Millionen Weihnachtsbäume im Jahr gekauft.
Was Graf besonders ärgert, ist die verbreitete Verbrauchermeinung, dass Weihnachtsbäume immer teurer würden. Das sei so nicht korrekt: Tatsächlich würden die Preise für Tannen seit Jahren stetig fallen. Der Kunde vergesse nur jedes Mal vor Weihnachten den Preis vom Vorjahr.
Graf: „Es gibt genug Weihnachtsbäume für alle“
Und noch mit einer Frage räumte Graf schon im Vorfeld auf: Einen Mangel an Bäumen werde es 2020 nicht geben. Hamsterkäufe seien also nicht nötig. Es stünden ausreichend Bäume zur Verfügung. In diesem Punkt sind sich Graf und der Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger übrigens auch einig.