In Alsheim in Rheinhessen hat Juliane Eller vor ein paar Jahren die Verantwortung im Weingut ihrer Eltern übernommen und innerhalb von drei Jahren ihren Wein weltbekannt gemacht. Und dann hat sie auch noch zusammen mit zwei der bekanntesten Film- und Fernsehstars in Deutschland einen Wein kreiert. Jahrzehnte lang haben die Eltern ihre Weinberge mit Maschinen bewirtschaftet. Der Wein verließ in großen Fässern den Hof. Was daraus geworden ist, trug niemals den Namen Eller. Das ist jetzt anders: Seit Juliane mit 23 das Steuer übernommen hat, wurde in eine Flaschenabfüllung investiert. Plötzlich gibt es Flaschenwein und der Name Juliane Eller steht auf jedem Etikett.
„Ich konnte mich nie mit Fassweinen identifizieren“
Juliane hat Weinwirtschaft studiert und währenddessen viel gesehen – von der Welt, von der Welt des Weins und von der Geschäftswelt. Als sie auf das Weingut ihrer Eltern zurückgekommen ist, wollte sie alles ändern. Ihre Eltern, beide Mitte 50, haben ihre Tochter nicht nur machen lassen. Sie haben sogar mitgemacht – mehr als je zuvor.

Der Mut zahlt sich aus
Julianes erster Wein-Jahrgang landete gleich im GaultMillau – der Bibel für Sterneköche und Spitzenweine. Was sie in ihren Weinbergen treibt, sieht erst einmal überhaupt nicht wirtschaftlich und modern aus: Sie setzt auf alte Weinstöcke, die weniger Ertrag bringen und auf Handarbeit. Und sie setzt auf ihr Mundwerk – unfreiwillig – und plappert sich manchmal um Kopf und Kragen. So ist auch eine Zufallsfreundschaft mit Joko Winterscheidt und Schauspieler Matthias Schweighöfer entstanden – und die Idee, gemeinsam einen Wein zu machen – Drei-Freunde-Wein haben sie ihn genannt.
„Wir wollen, dass junge Leute deutschen Wein trinken.“
Inzwischen ist er längst ausgetrunken und verkauft. Weil es auch im nächsten Jahr einen geben soll, werden die Jungs wieder regelmäßig in Alsheim vorbeischauen und auch tief ins Glas. „Die Jungs haben einen Plan von dem, was gut schmeckt“, sagt Juliane Eller. Mit 26 gibt Juliane Eller im kleinen Familienweingut den Ton an. Mit Erfolg und nur sechs verschiedenen Weinen – die alle eins gemeinsam haben: Sie müssen ihr Spaß machen, sagt sie, sonst lohnt sich ja die ganze Arbeit nicht. „Und wenn es keiner mehr kaufen will, trinken wir es selbst.“