Bei dem Schlauchboot-Unglück bei Schwanau in der Ortenau kamen mehrere Menschen ums Leben. Ursula Jung von der DLRG Baden-Württemberg sagt in SWR3, was zu tun ist, wenn jemand am Ertrinken ist:
- Notruf absetzen! Auch wenn man es schafft, den Ertrinkenden an Land zu ziehen, sollte er danach ärztlich versorgt werden.
- Wer ein sicherer Schwimmer ist, kann reinspringen, sollte zuvor jedoch mindestens Schuhe und Hose ausziehen, ABER: Im Neckar gibt es eine geringe Strömung, mit mittleren Schwimmfähigkeiten kann man hier ohne Weiteres helfen. Selbst erfahrene Schwimmer können jedoch niemals gegen die Strömung anschwimmen, deshalb sollte man beim Rettungsversuch die Strömung für sich nutzen und flussabwärts schwimmen. Im Rhein bringt man sich selbst in Gefahr, auch als guter Schwimmer auf keinen Fall ins Wasser gehen!
- Wenn es etwas in der Umgebung gibt, wie z. B. eine Luftmatratze oder einen aufblasbaren Wasserball, dann – als guter Schwimmer – mit ins Wasser nehmen. Alles, was Auftrieb gibt, ist hilfreich. Der Grund, warum die meisten ertrinken, ist die Erschöpfung.
- Wer sich schwimmend dann an den Ertrinkenden annähert, sollte ihn von hinten anschwimmen. Der Ertrinkende versucht sich an alles zu klammern. Wenn man ihn von vorne anschwimmt, klammert er sich fest, man hat – wenn man kein Rettungsschwimmer ist – nur wenig Chancen, sich daraus zu befreien.
- Wer nicht schwimmen kann oder sich selbst beim Rettungsversuch in Gefahr begeben würde, läuft am Flussufer mit der Strömung mit. Mut zusprechen ist dabei sehr wichtig.
Ab wann ist man ein sicherer Schwimmer?
Die DLRG sagt, dass Kinder sichere Schwimmer sind, wenn sie das Jugendschwimmabzeichen in Bronze haben. Das heißt: 200 Meter frei schwimmen, vom Startblock springen und aus 2 Metern tiefe einen Gegenstand hochholen können.
Ertrinken: Der lautlose Tod
Grundsätzlich gilt: Behaltet eure Freunde, Kinder, Eltern im Wasser im Blick. Denn wer denkt, man sieht es doch, wenn da einer zappelt und schreit, irrt sich. Genau das ist das Märchen. Ertrinken geschieht leise!