Das ist bei Serien eigentlich nicht anders als im Kino. Einer fängt an, hat Erfolg damit und viele versuchen dann in diesem Fahrwasser mitzuschwimmen. Manchmal sieht es aus wie ein Zufall, aber wenn man mal genauer hinguckt, liegt es eigentlich auf der Hand: Beim 80er Jahre Revival, das es gerade mit Stranger Things und der deutschen Netflix-Serie Dark gibt, sieht es so aus, als hätte der deutsche Regisseur Baran Bo Odar einfach eine deutsche Version von Stranger Things gemacht.
Aber er hat das Drehbuch schon geschrieben, da war Stranger Things noch gar nicht draußen. Ist aber auch kein Zufall: Bo Odar ist Jahrgang 1978. Die Duffer-Brüder, die Macher von Stranger Things, Jahrgang 1984. Die wurden popkulturell also ganz ähnlich sozialisiert und sind in den 80ern unter dem Einfluss von Stephen Spielberg, Stephen King und Co. aufgewachsen. Und das erkennt man eben auch an ihren Serien und schon hat man einen Trend.
Wer entscheidet, ob es eine zweite Staffel geben wird?
Am Erfolg und an den Quoten. Wobei sich alle Streamingplattformen sehr bedeckt halten, was ihre tatsächlichen Zuschauerzahlen angeht – da kann man nur raten und mutmaßen, was läuft und was nicht. Serien, die nach einer oder zwei Staffel eingestellt werden, lohnen sich nicht. Sense 8 zum Beispiel wurde nach zwei Staffeln gecancelt. Da gab es dann so einen Aufruhr bei den Fans, dass jetzt noch mal ein zweistündiges Serienfinale als Film gedreht wird, um alle noch offenen Handlungsfäden zu beenden.
Oder Big Little Lies, eine HBO-Mini-Serie – lief bei uns auf Sky – eigentlich in sich abgeschlossen, mit Nicole Kidman, Reese Witherspoon und Alexander Skarsgard, war so gut gemacht, so erfolgreich und so beliebt, dass es jetzt eine zweite Staffel geben wird. Was für mich absoluter Quatsch ist, weil die Handlung in sich rund war. Davor habe ich dann Angst!