Regeln an Ostern mit Coronavirus Von Familienbesuch bis Oster-Spaziergang: Was ist erlaubt, was nicht?
Familie besuchen, einen Motorradausflug machen, in die Kirchen gehen? Dieses Ostern ist vieles anders. Das solltest du berücksichtigen für die Feiertage mit Corona.
Die Bundesländer erlauben teilweise in ihren Verordnungen für die Corona-Pandemie Sonderöffnungszeiten für Lebensmittelläden – sie dürfen ausnahmsweise an Sonn- und Feiertagen aufmachen, um die Kunden zu versorgen. Das gilt seit Mitte März. Händler werden allerdings nicht verpflichtet, sondern dürfen darüber selbst entscheiden.
Bislang gibt es keine Auswertung darüber, wie viele Händler davon Gebrauch machen. Einzelne Ministerien haben sich dazu geäußert, dass es nur geringe Resonanz auf die Möglichkeit der Sonderöffnungszeiten gäbe.
Zu Ostern jedenfalls machen die meisten Konzerne davon offenbar nicht Gebrauch. An Karfreitag, Ostersonntag und -montag bleiben die Läden wohl größteils zu, je nach Bundesland gibt es aber Unterschiede.
Regelungen zu Öffnungszeiten an Ostern in den einzelnen Bundesländern
Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg hatte es eine Debatte über eine mögliche Öffnung der Läden an Karfreitag und Ostersonntag gegeben. Das Land hatte zunächst die Ladenöffnung erlaubt, nach Kritik von Kirchen und Gewerkschaften diese Entscheidung aber zurückgenommen. Die Argumente insbesondere der Kirchen: Karfreitag und Ostern seien die beiden höchsten christlichen Feiertage für Katholiken und Protestanten.
An beiden Tagen müssen die Geschäfte nun geschlossen bleiben, wie das Wirtschaftsministerium am Freitag in Stuttgart mitteilte. Die Corona-Verordnung des Landes werde entsprechend geändert. Offen ist noch, ob Geschäfte am Ostermontag öffnen werden – rechtlich ist es aktuell erlaubt.
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Rheinland-Pfalz
Wegen der Sonderregelungen der Corona-Pandemie dürfen Supermärkte in Rheinland-Pfalz in diesem Jahr auch an Karfreitag und Ostermontag öffnen, hieß es zunächst. Ob von diesem Recht Gebrauch gemacht wird oder nicht, überließ man zunächst den Einzelhändlern.
Nun ruderte das Land zurück. Aktueller Stand: Die Läden werden an den Feiertagen nicht öffnen.
Saarland
Im Saarland dürfen Supermärkte und Lebensmittelläden zwischen zehn und 15 Uhr öffnen. Hier gibt es aktuell noch Kritik und die Forderung, auch hier die Corona-Verordnung anzupassen, damit an den Osterfeiertagen die Läden geschlossen beiben.
Es ist schwer vermittelbar, dass sich Gläubige nicht zum Gottesdienst, aber beim Einkaufen treffen können.
Nordrhein-Westfalen
In Nordrhein-Westfalen können laut Wirtschaftsministerium an Karfreitag, Ostersonntag und -montag nur Apotheken öffnen, andere Geschäfte – wie Supermärkte und Lebensmittelläden – aber nicht.
Konzerne wollen keine Sonderöffnungszeiten an Ostern
Es ist uns ein großes Anliegen, dass unsere Mitarbeiter während der anstehenden Feiertage zur Ruhe kommen, sich erholen und möglichst viel Zeit im engsten Familienkreis und mit ihren Partnern verbringen.
Aldi Nord plane laut der Agentur EPD keine Verlängerung der Öffnungszeiten und keinen Sonntagsverkauf – auch nicht an den Osterfeiertagen.
Aldi Süd teilte mit, dass man am Gründonnerstag und am Karsamstag die Filialen flächendeckend ab sieben Uhr öffnen werden, um die Einkäufe zeitlich zu entzerren.
Von Rewe heißt es gegenüber der Agentur DPA:
Die Mitarbeiter brauchen einmal eine Pause. Sie arbeiten seit Wochen am Anschlag.
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Auch Lidl betonte, die rund 3200 Lidl-Filialen seien an Ostern nur zu den gewohnten Öffnungszeiten geöffnet.
Ebenso bei dem zur Edeka-Gruppe gehörenden Netto Marken-Discount und bei der SB-Warenhauskette Real bleiben die Filialen an den Osterfeiertagen zu.
Gedränge im Supermarkt an Ostern?
Doch ein Problem bleibt: Wenn zu viele Menschen gleichzeitig ihre Ostereinkäufe machen wollen, dann ist das in jedem Jahr anstrengend – in diesem Corona-Jahr aber ein Infizierungsproblem, wenn der Abstand zwischen den Kunden nicht mehr eingehalten werden kann.
Deshalb besteht die Bitte an Kunden, den Einkauf für dieses Ostern besonders frühzeitig zu planen und bestenfalls die Geschäfte zu Stoßzeiten zu vermeiden. Das gilt für alle, aber natürlich insbesondere für Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören oder Vorerkrankungen haben.
Je weniger Menschen gleichzeitig einkaufen gehen, desto niedriger ist die Ansteckungsgefahr.