Was ist CBD und welche Produkte gibt es?
CBD ist die Abkürzung von Cannabidiol und ein Inhaltsstoff der Hanfpflanze. Gewonnen wird es aus den Blüten und Blättern. Anders als THC (Tetrahydrocannabinol) hat CBD keine berauschende Wirkung, fällt also nicht unter das Betäubungsmittelgesetz. In Europa darf Hanf legal als Nutzpflanze angebaut werden, wenn nicht mehr als 0,2 Prozent THC enthalten sind. Aus diesen Pflanzen wird das CBD gewonnen. Marihuana oder Haschisch, also die THC-haltigen Drogen, können daraus nicht hergestellt werden.
Lebensmittel mit CBD boomen

CBD boomt in Deutschland gerade vor allem in Form von Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln. Am populärsten ist CBD-Öl. Zehn Milliliter davon können bis zu 80 Euro kosten. In Berlin gibt es sogar ein Cannabis-Café, das CBD-Öl in die Heißgetränke mischt. Im Handel erhältlich sind außerdem Gummibärchen oder Kaugummi. Nach Beobachtungen der Verbraucherzentralen, werden die meisten Produkte online verkauft, es gibt aber auch immer mehr Läden.
Sind CBD-Lebensmittel legal?
Da gibt es verschiedene Auffassungen. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) sagt, dass kein Fall bekannt sei, wonach Lebensmittel mit CBD „verkehrsfähig“ sind, also verkauft werden dürfen. Der Grund ist, dass sie als neuartige Lebensmittel (Novel Food) gelten. Vor der Zulassung muss die Sicherheit solcher Lebensmittel überprüft werden. Bislang liegen der EU-Kommission zwar Anträge vor, zugelassen sind CBD-Produkte aber noch nicht. Hersteller wiederum argumentieren mit der langen Tradition der Hanfnutzung.
Den Verkauf von Lebensmitteln zu überwachen, ist Sache der jeweiligen Bundesländer. Einige Gerichtsverhandlungen laufen, teilweise wurden auch schon Produkte vom Markt genommen. Das Verwaltungsgericht Gießen etwa verbot im November 2019 einem hessischen Hersteller den Verkauf. Bis behördliche oder gerichtliche Entscheidungen fallen, werden die Produkte aber weiter angeboten.
Cannabis-Legalisierung Das sagt Ex-Junkie und Suchtexperte Roman zu den Plänen der Regierung
Kann man bald in Deutschland legal Gras im Laden kaufen? So in etwa war das jedenfalls von der Ampel-Koalition geplant. Ganz so liberal wird es aber wohl nicht.
Kunden werden nicht belangt
Der deutsche Hanfverband sagte der Deutschen-Presseagentur, dass es sich um einen „grauen bis schwarzen Markt“ handele und schlussfolgert: „Es gibt keine vernünftige Regulierung“. Die gute Nachricht für die Kunden: Lebensmittelrechtlich können nur die Hersteller und Händler zur Rechenschaft gezogen werden. Kunden, die die Produkte kaufen, müssen sich keine Sorgen machen.
Wundermittel oder Gefahr für die Gesundheit?
CBD wird als regelrechtes Wundermittel angepriesen. Auch Stars und Influencer schwören darauf. Kim Kardashian feierte sogar eine „CBD-Babyparty“. Der Grund für den Hype: CBD soll entspannend, schmerzlindernd, entzündungshemmend und angstlösend wirken.
Noch keine ausreichenden Studien
Nach Angaben der Verbraucherzentralen gibt es Hinweise darauf, dass CBD entzündungshemmend und schmerzlindern wirkt. Diese seien aber noch nicht ausreichend durch klinische Studien belegt. Auch Fragen zu Dosierung, Sicherheit sowie Neben- und Wechselwirkungen seien noch nicht geklärt. Bekannte Nebenwirkungen können sehr unterschiedlich ausfallen. So löse CBD bei jedem Zehnten Schläfrigkeit und Benommenheit aus, bei anderen führe es hingegen zu Schlaflosigkeit und innerer Unruhe. Weitere häufige Nebenwirkungen seien Unwohlsein, Durchfall, Appetitlosigkeit oder Hautausschläge.
Vorsicht bei Dosierungsangaben
Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass die angegebenen CBD-Dosierungen nicht immer den Tatsachen entsprechen – mal war weniger drin, mal mehr. Zudem wurden zu hohe THC-Gehalte gefunden, zum Beispiel vom chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe. Bei der Überprüfung von CBD-Produkten in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr wurde mehr als jede zweite Probe als „nicht sicher“ beurteilt. Die Verbraucherzentralen weisen darauf hin, dass ein Drogentest beim Verzehr von hanfhaltigen Lebensmitteln positiv ausfallen kann – selbst wenn nur die legale THC-Menge enthalten ist.
Faktencheck Cannabis oder Alkohol: Was ist gefährlicher?
Gelegentlich einen Joint rauchen oder das tägliche Feierabendbier – was davon schadet uns mehr? Lässt sich das überhaupt vergleichen? Wir machen den Faktencheck.