Stress – ist der Auslöser für viele Krankheiten und unschöne Situationen. Utz Niklas Walter, vom Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung in Konstanz, verrät in der SWR3-Vormittagsshow mit Nicola Müntefering, was man selbst ganz einfach dagegen tun kann.
Tipp 1: Die Katastrophenskala
Wer ein Problem hat oder sich von einem Problem stressen lässt, sollte versuchen, es in einer Skala einzuordnen, mit möglichst bildlichen Vergleichen: Wie schlimm ist das Problem auf einer Skala von 1 (einen Cent verlieren) bis 10 (jemand stirbt)? Die Mail vom Arbeitskollegen, über die man sich tierisch aufgeregt hat, ist dann – nachdem man sie in der persönlichen Katastrophenskala eingeordnet hat – wahrscheinlich nicht mehr so schlimm. „Das hilft uns, Probleme gar nicht erst mit uns herumzutragen“, sagt der Stressexperte.
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Tipp 2: Der Grübelstuhl
Der Grübelstuhl, wie der Name es schon sagt, ist der Platz, an dem man grübeln darf und es sogar soll. Wer Probleme und Sorgen mit sich rumträgt, sollte sie irgendwo ablegen können und vor allem nicht überall und ständig in der Gedankenspirale hängen. Deshalb: Einen Grübelstuhl suchen, das kann auf einer Baustelle auch einfach ein Eimer sein. Den sollte man umbenennen in „Grübelstuhl“.
Dieser feste Platz soll nun immer mit dem Nachdenken in Verbindung gebracht werden, also wirklich auf denselben Stuhl setzen oder an denselben Ort gehen und sich dazu bringen, nur dort zu grübeln. Der Tipp des Experten: Ein Blatt Papier mitnehmen und über Lösungen nachdenken, diese notieren. Wer dann Lösungsansätze schriftlich oder gedanklich festgelegt hat, verlässt den Platz wieder und widmet sich anderen Dingen. „Damit erreicht ihr, dass ihr wirklich nur noch an einem Ort über Probleme nachdenkt und sie auch wirklich nicht mit ins Bett nehmen“, erklärt der Stressexperte Walter.
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Aber: Der Grübelstuhl sollte nicht der Lieblingsplatz sein, am besten also ein Fleck, der einem nichts bedeutet.
Tipp 3: Das Ruhewort
Wer gestresst ist, sollte erst mal wieder runterkommen und dann mit klarem Kopf weitermachen. Einfacher gesagt als getan. Dabei könnte aber ein Ruhewort helfen. Das kann ein Lieblingswort sein oder ein Wort mit einer besonderen oder sogar beruhigenden Wirkung – jedenfalls sollte es ein Wort sein, das einen subjektiv beruhigt, mit dem man etwas Positives in Verbindung bringt. Vielleicht ein Gedanke aus der Kindheit. In einem Stressmoment soll dieses Wort dann gedanklich wiederholt werden – dabei tief einatmen und ausatmen. Das Ganze erfordert aber ein bisschen Übung.
Tipps aus SWR3Land
Auch die SWR3-Hörer haben uns Tipps geschickt, hier ist unser Best-Of:
Wenn mich jemand nervt, denk ich mir immer folgenden Spruch: Ich verzeihe Dir und hoffe, dass ich niemals Deine Probleme haben werde! Das bringt mich dann innerlich zum Grinsen.
Was ich mache: Ich vermeide die Wörter 'Ich mach mal schnell' oder 'Ich gehe mal kurz'. Das bewirkt, dass ich das auch ganz in Ruhe machen kann und eine Sache erledigen.
Bei mir funktioniert das mit einer Farbe, ich habe eine Lieblingsfarbe. Oder mit Gerüchen – ein Parfüm oder eine Lieblingscreme. Wenn man das riecht, kann man sich ein bisschen runterholen und beruhigen.
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