Wie haben eigentlich Menschen vor über 5000 Jahren gelebt? Wer sich das schon immer gefragt hat, der sollte sich ab heute im Kino den Film „Der Mann aus dem Eis“ ansehen. Darin spielt nämlich Jürgen Vogel unseren Vorfahren Ötzi, dessen Mumie in den 90ern gefunden wurde, in den Südtiroler Alpen, als er starb, war er wahrscheinlich um die 45 Jahre alt.
Ötzi: erstmals verfilmt
Sein Leben wurde zum ersten Mal verfilmt und herausgekommen ist ein Film, den es so noch nie gab. Hohe Erwartungen, mit denen ich die Premiere gesehen und mit Hauptdarsteller Jürgen Vogel gesprochen habe.
Jürgen Vogel: „Endlich mal keine langen Texte lernen“
In dem ganzen Film wird so gut wie gar nicht gesprochen. Anderthalb Stunden lang. Du siehst wie Ötzi mit Frau und Kindern in ein paar einfachen Hütten wohnt, wie er durch die Berge läuft, lange Haare, Bart, Felle als Kleidung und auf die Jagd geht.
Das sind große Naturaufnahmen, du hörst den Fluss rauschen, den Wind, aber kaum Stimmen. Nur als Ötzi ein Neugeborenes tauft, da fallen ein paar Worte. „Endlich mal keine langen Texte lernen“, sagte Jürgen Vogel zu mir. Trotz der fehlenden Sprache fand ich den Film nicht langweilig. Denn es wird zum Krimi, Ötzis Familie wird ermordet, die Häuser niedergebrannt. Er verfolgt die Mörder durch Wälder bis in die verschneiten Berge hoch.

Dreh auf 4000 Meter Höhe
Ein anspruchsvoller Filmdreh – vor allem für den Körper. Jürgen Vogel hat sich mit langen Fußmärschen auf den Dreh vorbereitet, hat viel trainiert. Problematisch war aber vor allem die Höhe: Gedreht wurde auf fast 4000 Meter Höhe, mitten in der Natur. Du lernst durch den Film: Menschen haben damals Fleisch gegessen und sich Tiere gehalten wie z.B. Ziegen. Eine braucht Ötzi, um einem Baby, das seine Mutter verloren hat, Milch zu geben.
Jürgen Vogel hat beim Dreh geschwitzt, gefroren, gekämpft, extra Bogenschießen gelernt und festgestellt: Das war ein verdammt hartes Leben vor 5000 Jahren.