Mehr Sport, stärker auf sich achten und idealerweise ein paar Kilo verlieren, um sich am Badesee wohler zu fühlen – das sind wohl die häufigsten Vorsätze für den Sommer. Doch dann hört man so etwas: „Eine Diät macht keinen Sinn, da bekommt man Heißhunger!“ – stimmt das oder ist das völliger Quatsch?
5 Fitness-Regeln, die wirklich Schwachsinn sind!
Wir haben beim Experten nachgefragt: Patric Heizmann ist Fitnesscoach und Ernährungsberater aus Freiburg im Breisgau. Und er räumt für SWR3 erst einmal auf mit all den Mythen, die rund um Fitness und Ernährung kursieren und die oft totaler Quatsch sind.
Irrtum 1: Die Fettverbrennung beginnt erst nach 30 Minuten
Blödsinn. Der Körper stellt sich keine Uhr und sagt: So, halbe Stunde Sport ist rum – jetzt fang ich mal an, Fett zu verbrennen. Beim Sport verbrennt der Körper gleich von Anfang an. Allerdings geht er zuerst an die Kohlenhydrat-Reserven, weil die für ihn schneller verfügbar sind. Und dann geht er ans Fett. Nach welcher Zeit, das hängt davon ab, wie viele Kohlenhydrate verfügbar sind. Vor dem Sport also nicht unbedingt Nudeln essen.
Wichtig: Wer Muskeln aufbaut, schraubt seine Verbrennung insgesamt nach oben. Es geht also gar nicht nur um das Fett und die Kalorien, die direkt beim Sport verbrannt werden. Wer gut trainiert ist, der arbeitet quasi den ganzen Tag lang an seiner Fitness – auch beim Schlafen.
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Irrtum 2: Nach der Diät kommt automatisch der Heißhunger
Nicht unbedingt. Es ist alles eine Frage des Trainings. Wir können uns angewöhnen, Gesundes nicht als Strafe oder Belastung zu sehen. Tipp vom Experten: Einen sogenannten perfekten Tag in der Woche einführen. Einen Tag, an dem wir uns an gewisse Ernährungsregeln halten und unseren Schweinehund quasi domestizieren. Patric nennt das Schweinehundeschule. Wenn wir das Erfolgserlebnis einmal haben, dass wir das durchhalten, dann übertragen wir Fitness- und Ernährungsregeln oft schon automatisch auch auf andere Tage. Einfach, weil es Spaß macht, den Erfolg zu sehen. Wenn wir diesen Spaß fördern, dann erledigen sich ganz viele Probleme von selbst.
Irrtum 3: Man darf sich nicht zu viel Druck machen
Niemand kann ewig diszipliniert sein, klar. Keiner erwartet von uns, dass wir für immer auf Ungesundes verzichten und dauernd regelmäßig Sport machen. Unser Fitnesscoach sagt dennoch: Es hilft nichts, sich entspannt zurück zu lehnen – Druck ist wichtig! Sein Tipp deshalb: Auch mal gezielt Druck aufbauen! Wenn wir uns klar machen: Jetzt hab ich es schleifen lassen, zwei Kilo zu viel drauf – wenn ich jetzt nichts mache, dann sind es schnell mal fünf oder zehn Kilo... haben wir schon einmal ein abschreckendes Bild vor Augen.
Und dann: Mit kleinen Schritten anfangen. Wer die Fitness vernachlässigt hat, kann langsam wieder rein kommen und versuchen sich dran zu erinnern, wie gut es sich angefühlt hat, als man noch Sport gemacht hat und zufrieden war.
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Irrtum 4: Nahrungsergänzungsmittel braucht kein Mensch
Mit Nahrungsergänzungsmitteln sollte man ganz grundsätzlich mal vorsichtig sein. Ein Präparat macht aber aus Sicht unseres Fitnesscoaches Sinn: Magnesium. Wer mineralstoffarmes Wasser trinkt oder mit Alkohol Magnesium aus dem Körper geschwemmt hat, der darf gerne nachlegen. Vor dem Schlafengehen kann es sogar einen gesunden Schlaf fördern. Aber Achtung: Ergänzungsmittel ersetzen niemals einen gesunden Ernährungsplan und sollten nur in Maßen eingesetzt werden.
Irrtum 5: Wer Stress hat, kann die Fitness gleich vergessen
Das ist keine Regel, das ist eine Ausrede. Tipp von Patric: Ausgleichstage schaffen. Nach einem stressigen Tag, an dem wir wirklich gar keine Zeit hatten, uns um uns selbst und unsere Gesundheit zu kümmern, sollten wir einen besonders bewusst gesunden Tag einschieben. Also gestern lange gearbeitet, schnell was vom Kiosk geholt? Dann morgen ganz bewusst Salat essen, viel Wasser trinken, mit dem Rad zur Arbeit fahren. Der Ärger über einen vermeintlich verlorenen Tag bringt uns schließlich nicht weiter.
Ziele setzen – aber realistisch!
Klar, wir sollten uns nicht übernehmen. Aber Ziele setzen, das muss schon sein.

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