Wenn Heiko Schütz durch die Dörfer und Städte zu seinen Automaten fährt, freut er sich immer, wenn er nett empfangen wird.
Heiko Schütz ist der Kaugummimann – auch den Namen hat er von einem kleinen Mädchen bekommen, das ihn bei seiner Arbeit gesehen hat. Seitdem heißt seine Firma so. Die Verkaufsschlager sind immer noch: Kaugummis, Ringe und alles was entweder glitzert oder glibbert. Ein Job mit vielen schönen Seiten, aber ab und zu muss er auch mal das Brecheisen ansetzen.
Heiko, der Kaugummimann
Die Abdeckung vorne am Automaten geht nicht ab. Das kostet wertvolle Zeit. Über 1.000 Automaten fahren Heiko und zwei weitere Fahrer im Wechsel ab, je mehr sie auf einer Tour schaffen desto besser – von Göttingen im Norden bis Heidelberg im Süden. Gefunden hat Heiko den Job über eine Anzeige im Internet. Von seinem vorherigen Job als Raumaustatter hatte er genug.
Reich werden kann man davon nicht, aber es ernährt uns und es ernährt eine ganze Branche.
Aber das Wichtigste: Heiko liebt seinen Job. Seit 11 Jahren ist er der Kaugummimann. Wenn er von einer Tour zurückkommt geht's in die Werkstatt – seine Frau Sabine durchsucht die Münzen erstmal nach Falschgeld.

Sie schüttelt die Münzen in einer Schüssel und kann dabei schon hören, welche falsch sind: Tschechische Münzen, Plastikmünzen, sogar Reichsmark liegen ab und zu drin. Dann geht's ans Reparieren der Automaten – auch Randalierer kosten viel Zeit.
Verlobungsring aus dem Kaugummiautomaten
Es gibt aber auch immer wieder die schönen, die süßen Geschichten. Ab und an kommen Mails von Männern, erzählt Sabine, die gerne einen Ring aus dem Kaugummiautomat als Verlobungsring haben möchten. Da sag nochmal einer, Frauen möchten immer nur die teuren Ringe.