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Tanja Praschak

Ehemalige Straftäter helfen beim Verein Sichtwaisen Jugendlichen dabei, nicht auf die schiefe Bahn zu geraten. Wie es zu dieser ungewöhnlichen Idee kam, erfahrt ihr hier.

Der Weg auf die schiefe Bahn

Mit etwa 12 Jahren geriet Maximilian Pollux auf die schiefe Bahn. Er fing an zu klauen, zu rauchen, zu trinken und später auch zu kiffen. Der Typ Gangster zu sein, war für ihn reizvoll. Mit jeder Straftat kamen immer mehr Probleme dazu. Irgendwann flüchtete Pollux zwei Jahre lang quer durch Europa, um sich zu verstecken. Letzten Endes landete er im Gefängnis – wegen Drogen, Waffenhandel und Körperverletzung. Als er nach zehn Jahren entlassen wurde, entschloss er sich, sein Leben zu verändern.

Maximilian Pollux, Gründer von Sichtwaisen, hält einen Kurs für Jugendliche. (Foto: Sichtwaisen e. V.)
Maximilian Pollux, Gründer von Sichtwaisen, will verhindern, dass Jugendliche auf die schiefe Bahn geraten. Sichtwaisen e. V.

Am Anfang dachte ich nicht, ich bin der Böse. Bis ich die Konsequenzen meines Handelns begriffen habe. Das hat dazu geführt, dass ich mich ändern wollte.

Straftäter als Mentoren für Jugendliche einsetzen

Dann bekam Maximilian Pollux die Idee, seine Geschichte mit Jugendlichen zu teilen. Er gründete in Mainz den Verein Sichtwaisen. Hier unterstützen ehemalige Straftäter Jugendliche dabei, nicht auch in Kriminalität, Gewalt und Drogen abzurutschen.

Ich bin fest davon überzeugt, dass so ein Mentorenprogramm mir damals auch geholfen hätte. Zu den Mentoren können die Jugendlichen nicht sagen, woher willst du denn das wissen? Denn ich habe zu 100 Prozent alles getan und musste mit den Konsequenzen leben.

Im Einzeltraining mit jugendlichen Intensivtätern erzählen die Mentoren von ihren eigenen Erfahrungen und zeigen, wie ein Leben ohne Kriminalität und Drogen aussehen kann. Finanziell unterstützt wird der Mainzer Verein von der Herzenssache-Kinderhilfsaktion des SWR.

Was macht die Kinderhilfsaktion Herzenssache?

Schützen, unterstützen und stark machen, das ist das Ziel der der Herzenssache - der Kinderhilfsaktion des SWR. Der Verein unterstützt Projekte für Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Das Ziel: Kinder und Jugendliche sollen überall im Südwesten die gleichen Chancen haben.

Promis unterstützen die Hilfsprojekte der Herzenssache

Herzenssache-Schirmherr ist Hartmut Engler von der Band Pur. Sein Motto: Helfen macht Spaß. „Mitzumachen lohnt sich, fürs eigene Herz und die eigene Seele“, so Pur-Frontmann Hartmut Engler. Und die Kinderhilfsaktion Herzenssache hat viele prominente Unterstützer. Botschafter sind unter anderem Bülent Ceylan, Nico Santos und Mark Forster. Die Künstler besuchen die Projekte und treffen sich mit den Herzenssache-Kindern.

Simey Truong, Hartmut Engler und Sebastian Müller (Foto: SWR, Michelle Habermehl)
Er ist der Herzenssache-Schirmherr: Hartmut Engler von der Band Pur (auf dem Bild in der Mitte). Hier auf dem Foto zusammen mit SWR3-Moderator Sebastian Müller und dem ehemaligen Herzenssache-Kind Simey Truong. Michelle Habermehl Bild in Detailansicht öffnen
Vincent Gross spielt für die Kinder des Circus Pimparello ein kleines Konzert. Herzenssache Bild in Detailansicht öffnen
Auch Nico Santos unterstützt das Herzenssache-Projekt als Botschafter. Herzenssache Bild in Detailansicht öffnen
Weiterer Botschafter: Joris! Beim SWR3-Konzert auf dem SWR-Sommerfestival in Stuttgart stand er mit dem Kinderchor der Herzenssache auf der Bühne - und sammelte für sie Spenden. Herzenssache Bild in Detailansicht öffnen
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