Wem steht wie viel Bildungsurlaub zu?
Das richtet sich danach, wo ihr arbeitet. In fast allen Bundesländern stehen einem fünf Tage zu – zusätzlich zum Jahresurlaub. Im Saarland gilt aber zum Beispiel die Sonderregel, dass man sechs Tage Bildungsurlaub nehmen kann, aber teilweise dafür seine Freizeit opfern muss. Wichtig ist, wie groß der eigene Betrieb ist. In Rheinland-Pfalz gibt es erst ab sechs Beschäftigten Bildungsurlaub, in NRW und Baden-Württemberg ab zehn. Und man muss – je nach Bundesland – mindestens ein halbes oder ein ganzes Jahr angestellt sein, erst dann kann man Bildungsurlaub beantragen. Ausnahme Sachsen und Bayern – da gibt es sowas gar nicht.
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Muss die Fortbildung zu meinem Beruf passen?
Nicht unbedingt. Englisch lernen in Südafrika oder Portugiesisch in Brasilien ist mitunter genauso drin, wie ein Gleitschirm-Kurs, Entspannung mit Yoga oder eine Ausbildung zum Gedächtnistrainer. Es gibt sogar den Kurs: „Uckermark – Gottes vergessener Winkel“.
Die Liste mit anerkannten Seminaren ist ziemlich lang und teilweise sehr kurios. Aber die Idee dahinter ist einfach, dass wir das lebenslange Lernen nicht vergessen und in unserer Entwicklung nicht stehen bleiben . Davon soll dann im optimalen Fall auch das Unternehmen profitieren. Auch wenn die Kurse mitunter in Strandnähe sind – rumliegen ist nicht: Täglich sind mindestens fünf oder sechs Unterrichtsstunden vorgeschrieben. Die Kosten für den Flug und den Kurs muss man in der Regel selbst tragen. Der Arbeitgeber stellt einfach nur die Zeit zur Verfügung – das bedeutet, dass das Gehalt für diese Zeit weitergezahlt wird.
In der Datenbank von Bildungsurlaub.de befinden über 7.000 Bildungsangebote und nach Eingabe des Bundeslandes bekommt ihr alle dort verfügbaren Kurse angezeigt.
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Bis wann muss ich meinen Bildungsurlaub beantragt haben?
Lara Körber hat Bildungsurlauber.de gegründet. Ihr Favorit: Yoga mit Pferden. Wer das auch machen möchte, der sollte die Antragsfrist für Bildungsurlaub beachten: „Wir empfehlen immer so zwei Monate vorher den Bildungsurlaub zu beantragen – dann ist man im sicheren Bereich.“ Wie viele andere wusste auch Körber lange nicht, dass sie Anspruch auf Bildungsurlaub hat – sie erfuhr erst davon, als sie bereits zehn Jahre berufstätig war. Sie findet, dass Bildungsurlaub nicht nur für den Arbeitnehmer gut ist:
Ich denke, dass man sehr vielen Menschen einfach helfen kann, sich wirklich weiterzuentwickeln und einfach auch die Menschen zusammenzubringen, in eine Gruppe zu kommen, wo nicht Leistungsdruck herrscht und man zusammen was Neues lernt. Und das sind Sachen, wo ich denke, es ist ein großer Mehrwert, den unsere Gesellschaft von Bildungsurlaub hat. Aber auch für Arbeitgeber: Durch motiviertere MitarbeiterInnen, durch gesündere MitarbeiterInnnen, die dann einfach nicht ausfallen, weil sie leistungsstärker sind.
Darf der Chef nein sagen?
Ja, nämlich aus „dringlichen betrieblichen Gründen“ – also wenn einfach zu viel los ist. Generell funktioniert das Ganze wie beim Urlaubsantrag: Haben im gewünschten Zeitraum schon zu viele Kollegen frei, darf das Unternehmen den Bildungsurlaub ablehnen, muss ihn aber zu einem anderen Zeitpunkt gewähren. Der Anspruch kann nicht in jedem Bundesland auf das Folgejahr übertragen werden, das regelt jedes Land für sich selbst. In Baden-Württemberg kann der Anspruch zum Beispiel nicht auf das Folgejahr übertragen werden und in Rheinland-Pfalz können zehn Tage in zwei Jahren genommen werden.
Achtung: Wer den Bildungsurlaub nur vortäuscht und in Wirklichkeit etwas ganz anderes macht, riskiert die fristlose Kündigung.
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