Firmengründung statt Studium
Gründer: Die Schulfreunde Pascal Lindemann und Dominic Libanio (beide Anfang 20) entschieden sich nach dem Abi gegen's Studium, fürs Start-up: „LIME medical GmbH“, motiviert durch einen Preis bei Jugend Forscht und die Unterstützung der Uni-Klinik Mainz.
Idee: Ein Fingertherapiegerät mit App-Steuerung – der digitale Physiotherapeut für zu Hause soll helfen – beispielsweise nach der Operation einer Handverletzung oder nach einem Schlaganfall.

Video anschauen: Fingertherapiegerät mit App-Steuerung
Pascal Lindemann und Dominik Libanio aus Bad Kreuznach entschieden sich nach dem Abi statt fürs Studium fürs Start Up und haben ihr selbst entworfenes Finger-Therapiegerät zum Zwei-Mann-Unternehmen gemacht: Der Prototyp ist ein digitaler Physiotherapeut für zu Hause.
Ausbildung: Abitur
Finanzen: Es gab bereits mehrere Gründerpreise für das Gerät – darunter einer dotiert mit Sachpreisen und Coachings im Wert von 300.000 Euro.
Herausforderung: Investoren finden, damit das Finger-Therapiegerät in Serie gehen kann. Das mit gerade mal Anfang 20 und ohne Studium zu schaffen – nicht einfach!
Motto:
Wenn's nicht klappt, können wir immer noch studieren gehen!
Apfelwein als In-Getränk
Gründer: Benedikt Kuhn (Ende 30) mit „Bembel with Care“ im Odenwald
Idee: „Äpplewoi“ in Dosen abfüllen und ihm endlich das verstaubte Image nehmen
Ausbildung: Studium Mediengestaltung
Finanzen: Benedikt arbeitete nebenher als freier Designer, um das Einmann-Projekt anfangs zu finanzieren. Jetzt hat er 10 Mitarbeiter und sogar mal Urlaub, seit 5 Jahren kann er davon leben.
Herausforderung: Etwas Altbekanntem, Unmodernem ein völlig neues Image geben
Motto:
Man muss 'ne Menge Biss haben, um das Ganze durchzuziehen, die Idee ist nicht alles!
Mit Nachhaltigkeit zum Erfolg
Gründer: Martin Höfeler (35) mit „Armed Angels“ in Köln
Idee: Ein Produkt schaffen, dass man in den Händen halten kann und mit dem man etwas Gutes tut.
Ausbildung: abgebrochenes BWL-Studium
Finanzen: Die ersten 5 Jahre haben sich Martin und sein Geschäftspartner jeweils nur 1.000 Euro brutto ausbezahlt, nicht mal Mindestlohn. Heute haben sie 85 Mitarbeiter und 30 Millionen Jahresumsatz.
Herausforderung: Start ohne jede Ahnung von Textilien
Motto:
Selbstständigkeit – man muss das wirklich wollen! Das ist Verantwortung, die man hat!
Gescheitert am Gesetz
Gründer: Gerald Holler (heute 40) scheiterte mit seiner ersten eigenen Firma.
Idee: Vor über 20 Jahren hat er im Kreis Böblingen angefangen, Briefe wie Einladungen und Lohnabrechnungen von großen Unternehmen zu verteilen. Seine Firma wuchs, aber nach drei Jahren war Schluss: wegen Verstoßes gegen das Briefpostmonopolgesetz.
Ausbildung: Groß- & Einzelhandelskaufmann
Finanzen: Gerald Holler einigte sich außergerichtlich mit der Post. Als 20-Jähriger hatte er plötzlich Schulden in sechsstelliger Höhe. Privatinsolvenz kam für ihn nicht infrage.
Herausforderung: Mit einem Darlehen und einem guten Job in der IT-Branche arbeitete er, um sich wieder selbstständig machen zu können. Denn als Angestellter eine Summe von mehreren 100.000 Euros zurückzuzahlen, erschien ihm unmöglich. Mittlerweile führt er ein erfolgreiches mittelständiges Unternehmen und möchte Existenzgründern Mut machen.
Motto:
Steh auf, glaub an dich und such dir die nächste Chance!
Mit zwei Firmen am Start
Gründer: Patrick Schmitt (25) mit einem Sachverständigenbüro und Kanzlei in Mainz
Idee: Produktentwicklung von Nahrungsergänzungsmitteln, Arzneimitteln und Patentierung von Rezepturen, dazu ab 2014 eine Sachverständigenkanzlei zur Verkehrsfähigkeitsbewertung von Nahrungsergänzungsmitteln
Ausbildung: Juniorstudium bis zum Physikum in Medizin, Abschluss als Molekularbiologe, nebenbei studiert er noch etwas Jura und BWL
Finanzen: 100 Euro Startkapital vor drei Jahren im Kinderzimmer bei den Eltern zu Hause
Herausforderung: Sein Fach mit Herzblut verfolgen und versuchen die Probleme selbst anzugehen.
Motto:
Auf jeden Fall braucht man Hartnäckigkeit! Man muss seine Ziele verfolgen, man muss dranbleiben, auch wenn es mal Rückschläge gibt.
Mit Idealismus und Mut zur Traumfirma
Gründer: Zwei Freunde, Christoph Holthof und Daniel Reich, versprachen sich in der Schule: „Irgendwann machen wir unsere eigene Firma auf!“ Rund zwei Jahrzehnte später gründen sie „Kurhaus Productions“ in Baden-Baden.
Idee: eine Film-Produktionsfirma für bewegende und berührende Dokumentar- und Spielfilme
Ausbildung: Uni und Jobs
Finanzen: Das Grundkapital bestand nur aus Mut und Lust! Die beiden Gründer haben Filmförderung beantragt, sich 3 Jahre lang nichts ausbezahlt und mit Nebenjobs über Wasser gehalten, im Glauben daran, dass Projekte kommen, die Geld abwerfen.
Das nächste Projekt, an dem viele scheitern, war ein Spielfilm – ein hohes finanzielles Risiko. Aber es klappte. Die Familie zog mit, Freunde, die an die Jungs glauben, unterstützen sie, wenn‘s eng wurde.
Es entstanden preisgekrönte Spielfilme wie „Freier Fall“, „unter Nachbarn“ oder „Die Reste meines Lebens“, viele Dokumentationen und Serien. Die Firma ist keine Gelddruckmaschine, aber Christoph und Daniel können langfristiger planen, haben vier Mitarbeiter eingestellt.
Herausforderung: Start ohne Businessplan und Geld, mit wenig Erfahrung und kaum Kontakten in die Filmbranche
Motto:
Dieses Gefühl, sein eigener Chef zu sein... das ist was, was ich nie mehr aufgeben wollte.
Traditionelles Handwerk
Gründer: Johannes Nink und Martin Lorenz haben im südpfälzischen Völkersweiler eine Zimmerei gegründet.
Idee: traditionelle Handarbeit, größere Angebotsbandbreite durch Verbindung von Handwerk und Technik
Ausbildung: Erst Zimmererausbildung, als Gesellen auf Wanderschaft: Dann machte Johannes den Meister, Martin den Techniker.
Finanzen: Das Unternehmen haben Johannes und Martin aus eigener Tasche gegründet. Sie erwarten in den ersten 5 Jahren finanziell noch nicht so viel, aber es läuft laut Johannes in die richtige Richtung.
Herausforderung: Wollen vom aktuellen Bauboom in der Region profitieren, ohne hippes Marketing, dafür mit sympathischen Auftreten.
Motto:
Es macht Spaß, sich selbst zu verwirklichen. Wenn’s in die Hose geht, kann man immer noch aufhören und was Neues machen. Es ist immer einen Versuch wert.