Tipp 1: Mentale Vorbereitung
Damit man vom ersten Arbeitstag nicht kalt erwischt wird, raten Psychologen dazu, sich gedanklich vorzubereiten. „Das nimmt einem die Sorge vor dem Start,“ sagt Lilian Gombert, Arbeitspsychologin vom Leibniz-Institut für Arbeitsforschung in Dortmund. „Die mentale Vorbereitung auf den Arbeitstag setzt Energie frei. Wir aktivieren Ressourcen, wir konzentrieren uns, sind fokussierter. Dadurch gelingt der Arbeitstag automatisch viel leichter, als wenn wir uns vorher nicht damit beschäftigen und von den Aufgaben etwas überrannt werden.“
Bewusst Gedanken auf die Arbeit lenken
Ihr Tipp: Bewusst den gedanklichen Fokus weg von den privaten Themen, weg vom Urlaub, langsam wieder hin zur Arbeit zu lenken. Sich vorstellen, wie der bevorstehende Arbeitstag ablaufen wird. Sich fragen: Welche Aufgaben stehen an? Welche Aufgaben sind wie wichtig? Welche Kollegen, welche Kunden, welche Vorgesetzten werde ich wahrscheinlich treffen und was muss ich mit denen besprechen?
Dieser Prozess des Wieder-Vorbereitens wird in der psychologischen Fachliteratur „Reattachment“ genannt. Es geht wirklich um ein „Wieder-Andocken“ bei der Arbeit. „Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass uns das hilft, schneller wieder in unser altes Arbeitsengagement zu finden,“ sagt Lilian Gombert.
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Ein paar Minuten reichen
Wer schlau ist, lässt die mentale Vorbereitung in den Alltag übergehen und macht es zum Ritual. Das hilft dann auch am Montagmorgen nach einem schönen Wochenende. Wenn wir uns jedes Mal vornehmen, uns Sonntagabend oder Montagmorgen auf dem Weg zu Arbeit auf den Tag einzustellen, findet dieser gedankliche Prozess bald ganz von selbst statt.
Keine Angst vor negativen Gedanken
Viele haben die Sorge, dass so eine mentale Vorbereitung zu negativen Gedanken führt – an das ungeliebte Projekt oder den nervigen Chef – sodass der Erholungseffekt verlorengeht. „Selbst solche negativen Gefühle können unser Engagement wieder ankurbeln, weil wir uns am nächsten Tag nicht durch negative Ereignisse überraschen lassen und uns vielleicht schon Strategien überlegt haben, wie wir damit umgehen können,“ so Lilian Gombert.
Tipp 2: Der Freizeit rechtzeitig Struktur geben
Außerdem hilft es, dem oder den letzten freien Tagen schon mehr Struktur zu geben. Beispielsweise etwas früher aufstehen und sich schon die ein oder andere Pflicht in den Tag einbauen.
Arbeitspsychologin Barbara Singer rät außerdem, das Positive am Wiedereinstieg zu suchen: „Viele sagen, sie haben im Berufsalltag mehr Zeit für sich selbst, für Rituale, sie ernähren nicht gesünder, haben mehr Zeit für Sport. Darauf sollte man sich fokussieren: Was ist der Vorteil von meinem Berufsalltag gegenüber den Feiertagen.“
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Tipp 3: Belohnung einbauen
Eine Belohnung ist laut Barbara Singer immer ein Vorteil, vor allem an den ersten paar Tagen. Dabei gilt: Sich erst am Ende des Arbeitstages belohnen. Das kann etwas Leckeres zu essen sein oder etwas, das man gerne tut. Etwas, auf das man sich nach der Arbeit freuen kann. Und das dann in den ersten Tagen jeden Tag nach der Arbeit einbauen.
Tipp 4: Sich nicht von anderen verrückt machen lassen
Was tun, wenn man selbst ganz entspannt ist, die Kollegen aber sofort auf Stresslevel 100 sind? Auch hier der Rat: Den Fokus auf das Positive legen und versuchen, die Kollegen damit anzustecken. „Wenn das nicht klappt, versuchen, sich mehr abzugrenzen und auf sich selbst und die Aufgaben zu konzentrieren, nicht so sehr auf die gestressten Kollegen.“
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