Hitzewellen, Dürreperioden, Waldbrände: Die Jahre 2010 bis 2019 gehen nach Einschätzung der UNO wohl als das heißeste Jahrzehnt in die Geschichte ein. Dies sei „ziemlich sicher“, teilte die UN am Rande der Weltklimakonferenz in Madrid mit. Das Jahr 2019 zählt demnach voraussichtlich zu den drei wärmsten Jahren seit 1850 – dem Beginn der systematischen Temperaturauswertungen.
Waldbrände, Gletscherschmelze, steigender Meeresspiegel
Das zurückliegende Jahrzehnt sei von „außerordentlicher Hitze, Gletscherschmelze und einem weltweiten Anstieg des Meeresspiegels“ geprägt gewesen, erklärte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO). Grund dafür seien die durch menschliches Handeln verursachten klimaschädlichen Treibhausgase.
Die Durchschnittstemperatur lag 2019 demnach etwa 1,1 Grad über dem Niveau der vorindustriellen Zeit (1850-1900).
„Mit größter Wahrscheinlichkeit“?
Die Einschränkung „mit größter Wahrscheinlichkeit“ ist nötig, weil das Jahr noch nicht zu Ende ist. Seit den 1980er-Jahren sei jedes Jahrzehnt wärmer gewesen als das jeweilige davor, hieß es von der WMO.
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mehr...CO2-Konzentration ebenfalls auf Höchststand
Auch die Konzentration des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxides (CO2), die auf Millionen Teilchen bezogen angegeben wird, habe im vergangenen Jahr einen neuen Höchstwert erreicht. Der Wert habe 2018 bei 407,8 gelegen. Im Jahr 2017 habe der Wert bei 405,5 gelegen, im Jahr 2016 bei 403,3. Kohlenstoffdioxid hat den größten Anteil an Treibhausgasen in der Atmosphäre, die auf den Menschen zurückzuführen sind. Den WMO-Angaben zufolge bleibt es über Jahrhunderte in der Atmosphäre und sogar noch länger in den Ozeanen.
WMO-Generalsekretär Petteri Taalas appellierte an die Staatengemeinschaft, auf der Weltklimakonferenz mutige Beschlüsse gegen die Erderwärmung zu fassen. Wenn die Menschheit nichts tue, werde die durchschnittliche Temperatur bis Ende des Jahrhunderts um mehr als drei Grad Celsius ansteigen.