Der Deutsche Spendenrat hat zur Veröffentlichung der aktuellen Spendenzahlen für Deutschland eine gute und eine schlechte Nachricht.
Die gute: Insgesamt haben Privatpersonen bis September dieses Jahres rund 3,3 Milliarden Euro gespendet. Bis Ende des Jahres, so die Prognose des Spendenrats, werden gut fünf Milliarden Euro zusammenkommen, etwa der gleiche Wert wie 2018. Die schlechte Nachricht: Hinter dieser Summe stecken immer weniger Spender.
Weniger Privatpersonen spenden für gute Zwecke
Bis September haben dem Bericht zufolge 15,7 Millionen Menschen Geld für wohltätige Zwecke gespendet – Hunderttausende weniger als noch im Vorjahr. Und im Vergleich zum Jahr 2005, als diese Daten zum ersten Mal erhoben wurden, gibt es nur noch halb so viele Privat-Spender.

Nicht immer landen Spenden dort, wo sie sollen. Der Deutsche Spendenrat empfiehlt, unter anderem auf Spendensiegel zu achten.
imago images / Fstop ImagesBianca Corcoran-Schliemann von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), die die Daten für den Bericht auswertet, spricht von einem „traurigen Trend“.
Obwohl: Wer sich dazu entscheidet zu spenden, tut das deutlich großzügiger. Im Schnitt spenden werden rund 35 € überwiesen. Und wer spendet, der tut das auch mehrmals pro Jahr.
Höchste Spendenbereitschaft bei den Senioren
Einen sehr großen Anteil an der Spenden-Gesamtsumme haben laut Bericht des Spendenrats die Ü-70er. Im Schnitt unterstützen sie die gute Sache mit 255 Euro pro Nase. Die Jüngeren scheinen hingegen nicht so spendabel, den höchsten Rückgang gab es bei den 30- bis 39-Jährigen. Die Gründe sind aus den Daten nicht klar ersichtlich, aber viele Deutsche stimmten der Aussage zu, dass es Sache des Staates sei, den Ärmsten zu helfen.
Außerdem spenden viele jüngere User über Sammel-Plattformen im Internet wie betterplace.org oder helpdirect.org – oder sie engagieren sich mit Sachspenden und Zeit, statt Geld zu spenden. Diese Plattformen haben einen guten Ruf, allerdings tummeln sich im Netz auch viele unseriöse Spendensammler.
Wie spende ich richtig?
Um in der Fülle von Anfragen – vom Aufruf in sozialen Netzwerken bis zur persönlichen Ansprache auf der Straße – die wirklich „guten“ Organisationen herauszufiltern, helfen Datenbanken und spezielle Siegel. Damit wird sicher gestellt, dass die Organisationen mit dem anvertrauten Geld vertrauensvoll umgehen. Klar ist: Viel Druck auf die Tränendrüsen ist in der Regel kein gutes Zeichen.
Und: Gutes tun zahlt sich nicht nur fürs Karma aus: Spenden können bei der Steuererklärung abgesetzt werden, bei Beträgen bis zu 200 Euro reicht dem Finanzamt ein einfacher Beleg, darüber ist eine Spendenquittung nötig.