Sie waren am vergangenen Wochenende zusammen auf einem Tretboot auf dem Breitenbacher See in Bebra. Laut Zeugenaussagen sprangen sie ins Wasser und ertranken. Der Junge war 13, das Mädchen 15 Jahre alt.
Die Osthessen-News berichten, dass eine enge Freundin der Familie des Jungen einen Spendenaufruf auf GoFundMe gestartet hat, „um der Familie in dieser schweren Zeit zumindest die hohen finanziellen Lasten, die mit einer Beerdigung und Trauerzeremonie einhergehen, von den Schultern zu nehmen.“
Auch für das verunglückte Mädchen wurde eine Spendenaktion gestartet:
Wir sind gute Bekannte der Familie des verunglückten 15-jährigen Mädchen aus Sontra. Wir möchten der Familie sehr gerne helfen, für die es schon sehr schwer ist in dieser Situation. Wir danken jedem Spender und jeder Spenderin für eure Unterstützung. Wir möchten dem 15- jährigen Mädchen gerne ihren letzten Weg so schön wie möglich gestalten.
Kinder konnten schwimmen – warum sind sie ertrunken?
„Es war ein Badeunfall, da sind wir uns ganz sicher“, sagte ein Polizeisprecher am Pfingstsonntag. Die beiden hätten schwimmen können und sich im Wasser gegenseitig helfen wollen.
Dass sie in dem See in Not gerieten, „dürfte auch an den niedrigen Wassertemperaturen gelegen haben“. Wie kalt der Breitenbacher See zum Zeitpunkt des Unfalls war, stand zunächst nicht fest. Einzelheiten zur Todesursache werde möglicherweise eine Obduktion ergeben.
Der lautlose Tod! Ertrinkende: Erkennen, helfen und verhindern!
Beim Baden ertrunken – viel zu oft werden wir mit so einer Meldung konfrontiert. Wie lässt sich das verhindern und was kann ich tun?
Was ist am Breitenbacher See passiert?
Mehrere Jugendliche waren am Samstagnachmittag auf einem Boot auf dem See unterwegs. Der Junge und das Mädchen waren ins Wasser gegangen und danach aus zunächst noch unklarer Ursache untergegangen. Die anderen Jugendlichen hätten auch noch versucht, sie zu retten und auch sofort Hilfe geholt, aber ohne Erfolg, berichtete die Polizei.
Mehrere Stunden lang suchten Helfer unter anderem von DLRG und Feuerwehr nach den beiden. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Als die Teenager gefunden wurden, konnte trotz sofort eingeleiteter medizinischer Maßnahmen nur noch ihr Tod festgestellt werden.
Kaltes Wasser zum Beginn der Badesaison kann lebensgefährlich sein
Es war lange kühl, seit Pfingsten dann sehr warm und objektiv gesehen auch warm genug, um baden zu gehen. Die Badeseen sind aber noch nicht alle aufgewärmt, langsam erst steigen die Temperaturen. Der Titisee hat Stand 1. Juni 18 Grad Wassertemperatur, der Silbersee in Rheinland-Pfalz 17,5 Grad.
Was ist zu tun, wenn das Herz stehen bleibt?
Auch bei warmen Außentemperaturen ist das kalte Wasser gefährlich, egal ob man gut schwimmt oder nicht.
Es ist immer ein Problem, wenn ein erhitzter Körper auf kaltes Wasser trifft.
Gerade zu Beginn der Sommersaison brauche es Zeit, bis sich Badeseen aufwärmten, sagt Vogt. Ein plötzlicher Sprung ins kalte Wasser kann zu einem Schock für den Körper führen. „Bevor man sich ins Wasser begibt, sollte man sich erst mal kühl abduschen, um den Körper daran zu gewöhnen, dass er nass und kalt wird.“
DLRG: Vorsicht beim Baden in kaltem Wasser
Im Moment sind also fast alle Seen noch kühl. Aber auch wenn die obere Fläche bereits aufgeheizt ist, wird jeder See ab einer gewissen Tiefe sehr kalt. Das kann auch schon bei zwei bis drei Metern passieren. Und da lauert die Gefahr, sagt Stefan Predikant, Leiter der Rettungstaucher Main-Taunus-Kreis:
„Man kommt aus der Sonne. Der Körper ist aufgewärmt. Das heißt: Die Adern sind weit. Manchmal, wenn Alkohol dazu kommt, entsteht das gleiche Problem: Die Adern sind weit. Ich springe dann aufgewärmt ins Wasser, es kühlt sofort runter, das kann dann zu einem Herzinfarkt führen. Was an Land heißen würde: Ich falle um, jeder bekommt es mit und kann mir helfen. Unter Wasser heißt es natürlich: Keiner bekommt es mit, ich bin weg.“
Warum ist die Farbe der Badehose auch wichtig?
Blaue oder auch dunkelgrüne Badekleidung lässt sich schlecht im Wasser erkennen, sagt Martin Holzhause, Pressesprecher der DLRG.
Das Wetter am Wochenende bleibt gut – passt auf euch auf!
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