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Franziska Thees
Franziska Thees (Foto: SWR3)

Der Bär kam wie aus dem Nichts, griff den Tierfilmer an und verletzte ihn schwer. In einem Video zeigt er seine Verwundungen und erzählt erstaunlich ruhig vom blutigen Angriff.

Mir geht es erstaunlich gut“, sagt Tierfilmer Andreas Kieling in SWR3 – nur eine Woche, nachdem er in Rumänien von einem Bären angegriffen und schwer verletzt wurde. Nur Schmerzmittel müsse er noch nehmen – ohne seien die Schmerzen doch noch zu stark.

Er wolle den Angriff auch gar nicht überbewerten, sagt der Tierfilmer, ein bisschen Risiko gehöre zu jedem Beruf. „Ich habe in 32 Jahren auch schon mehrere schwere Angriffe von Tieren überlebt“, sagt Kieling – das sei ein guter Schnitt dafür, dass er bei Drehs sehr nah an den Tieren sei.

Das komplette Interview mit Andreas Kieling kannst du dir hier anhören!

Andreas Kieling (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Michael Reichel)

Nachrichten So geht es Andreas Kieling jetzt

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Der Naturfilmer wurde vor Kurzem von einem Bären angegriffen.

Bär greift Tierfilmer an: Das ist passiert

„Ich habe instinktiv noch mein Stativ hochgerissen und dem Bär ins Maul gerammt, dann lag ich schon am Boden, der Bär über mir. Ich werde das nie vergessen.“ Andreas Kieling trägt einen dicken Verband um die Hand und hat Schrammen im Gesicht.

Sein Kopf ist von einer Mütze verdeckt, die er kurz hochhebt: „Es war extrem schmerzhaft, er hat mich skalpiert. Schaut euch das an.“ Er zeigt seine Kopfverletzungen, sagt dann: „Den Rest erspare ich euch.“

Er hat die ganze Kopfhaut heruntergezogen. Das hat der Chirurg wieder prima draufgenäht.

Kieling berichtet: Es ging alles wahnsinnig schnell, er habe den Bär nicht gesehen, der sei aus einem Gebüsch gekommen. „Dann lag ich schon am Boden, der Bär über mir, ich hab instinktiv mit dem Arm meinen Kopf geschützt, und deshalb hat er sich meine linke Hand vorgenommen, der Chirurg musste ein paar Knochen rausnehmen.“

Kleine Waldschule Teil 306

Liebe Freunde,

in Draculas Wäldern-Gedanken zu Braunbären in Europa.
Hier die Geschichte in aller Kürze !

mit naturverbundenen Grüßen
euer AndreasPosted by Andreas Kieling on Sunday, May 14, 2023

Andreas Kieling: Tierfilmer überlebt Bären-Attacke

Kieling hatte vor der Veröffentlichung des Videos auch auf seiner Facebookseite ein Bild von sich mit blutigem Kopf, blutiger Hand und blutverschmierter Kleidung gepostet. „Bären-Angriff vor einer Woche bei Dreharbeiten über seltene Wasservögel in den Hochkarpaten! Dem Bären geht es gut, er ist nur seinem Instinkt gefolgt! Mir geht es auch wieder ganz ok!“

Tierfilmer Kieling nach Attacke: „Bären sind nicht auf der Welt, um uns zu töten!“

In seinem Facebook-Video betont er, dass den Bären keine Schuld träfe. Warum der angegriffen hat, wisse er nicht: „Es gibt tausend Möglichkeiten, vielleicht war es eine Bärin mit Jungen, die Paarungszeit geht los, bei den Männchen wallen die Hormone.“ Er wollte Wasseramseln und den Dreizehenspecht filmen, als der Bär angriff.

Kieling nimmt das Tier klar in Schutz:

Eigentlich spreche ich für den Bären, er kann nix dafür, ich bin in seinen Lebensraum eingedrungen, und dann ist es eskaliert.

Wo genau der Angriff erfolgte, geht aus den Facebook-Einträgen nicht hervor. Die Karpaten ziehen sich in einem weiten Bogen von Mittel- über Ost- bis nach Südosteuropa. Dort leben viele Braunbären. Allein in den rumänischen Karpaten leben schätzungsweise 5.000 bis 6.000 Braunbären. Vor allem die Bärenmütter mit ihren Jungen nähern sich oft Bauernhöfen, Stadträndern und zeltenden Touristen. Sehr häufig werden sie auch von Autofahrern auf den Landstraßen gesichtet. Die männlichen Alpha-Bären leben eher zurückgezogen in den höheren Berglagen.

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Die toten Schafe wurden auf einer Weide im Landkreis Rosenheim gefunden. Die Behörden sind sich sicher: Das war ein Bär!

Vor kurzem hatte Kieling in SWR3 Promi-Talk mit Thees von seinem Job als Tierfilmer erzählt. Den macht er seit 30 Jahren und berichtete bei SWR3-Moderator Kristian Thees von seinen Erlebnissen mit Bären, Primaten und Elefanten. In der Terra-X-Doku Der Bärenmann berichtet er von seinen eindrücklichsten Erlebnissen mit Küstenbraunbären, Grizzlys, Eisbären, Großen Pandas und Braunbären. Das ganze Interview könnt ihr hier anhören!

SWR3 Talk Mit Thees (Foto: SWR, Imago Star Media)

Talk mit Thees Andreas Kieling: „Sich auf zwei Beine stellen, heißt immer aggressiv sein.“

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Einer der renommiertesten Tierfilmer seit 30 Jahren. In 3 neuen Filmen aus der Reihe Terra X blickt er zurück auf seine eindrücklichsten Erlebnisse mit Bären, Primaten und Elefanten. Seine tollen Bilder haben manchmal einen hohen Preis wie Erfrierungen oder Schneeblindheit. Die Eifel ist sein Zuhause, aber ursprünglich kam er aus der DDR. Hier erzählt er auch von seiner spektakulären Flucht, auf der er von Grenzsoldaten angeschossen wurde.

Das sollte man tun, wenn man auf einen Bären trifft

Bären sind grundsätzlich scheue Tiere. Trotzdem gibt es einige Dinge, die man beachten sollte, wenn man so einem Tier in der Natur begegnet:

  • Ruhe bewahren: Bären greifen nur an, wenn sie sich bedrängt fühlen.
  • Stehen bleiben und Abstand halten: Wer einen Bären sieht, sollte das Tier durch ruhiges Sprechen und langsame Armbewegungen auf sich aufmerksam machen.
  • Im Auge behalten: Den Bären die ganze Zeit beobachten und langsam zurückziehen. Dabei dem Bären immer einen Weg zur Flucht lassen.
  • Was man nicht tun sollte: Vor dem Bären wegrennen oder versuchen das Tier zu verscheuchen.

Sollte ein Bär näher kommen, rät das bayerische Umweltamt, sich flach auf den Bauch zu legen oder auf den Boden zu kauern. In dieser Position sollte man so lange bleiben, bis der Bär weit genug entfernt ist. „Der Bär wird in der Regel von Ihnen ablassen oder Sie nur beschnuppern“, heißt es auf der Webseite der Behörde.

Unsere Quellen

Transparenz ist uns wichtig! Hier sagen wir dir, woher wir unsere Infos haben!

Die dpa ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel Reuters, AFP, AP und SID.

Auch andere Medien und Webseiten können für uns Quellen für News sein. Das sind zum Beispiel Seiten, die sich nur mit einem Themenbereich beschäftigen und deshalb Spezialisten in dem Bereich sind. Für Seiten wie hiphop.de oder raptastisch.net arbeiten zum Beispiel Musik-Journalisten, für Webseiten wie golem.de oder t3n.de Technik-Journalisten.

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Franziska Thees (Foto: SWR3)

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