Das Thema Datenschutz ist in aller Munde. Auch wenn so manche Vorschrift auf Grund des Datenschutzes belächelt wird, ist sie uns Deutschen wichtig. Und trotzdem landen jedes Jahr Daten in Gebüschen (kein Scherz!) oder werden von Kommunen einfach ins Internet gestellt.
In Rheinland-Pfalz landen solche Fälle oder Beschwerden dann beim Landesbeauftragten für den Datenschutz, Dieter Kugelmann. Der hat heute sein „Best of Datenschutz“ vorgestellt und er sagt:
Man kann gar nicht so schräg denken, wie die Wirklichkeit einem manchmal Streiche spielt. Wo überall Daten von uns landen, das kann selbst ich mir manchmal gar nicht ausmalen.
Wir haben die Top 3 der kuriosesten Datenschutzlecks für euch – und die spielen erstaunlicherweise nicht im Internet.
Fall 1: 10.000 Briefe im Wald
Im Februar entdeckte ein Stadtgärtner in einem Waldstück einen Müllsack mit Hunderten Briefen der Stadtwerke Speyer. Die Briefe, die die Kunden der Stadtwerke eigentlich auf die Gas- und Strompreiserhöhungen hinweisen sollten. Später tauchten noch weitere Tausende Briefe auf.
Bald könnt ihr eure Whatsapp-Chats mit einem Passwort schützen
Die Stadtwerke hatten offenbar einen privaten Dienstleister beauftragt, der die Briefe einfach nicht zugestellt hat. Der Fall ging an den Datenschutzbeauftragten in Rheinland-Pfalz Dieter Kugelmann. Der sagt: Was die Datensicherheit angeht: nicht sooo schlimm. Die meisten Briefe waren noch zu. Konsequenzen für die Stadtwerke gabs trotzdem.
Da die Information über die bevorstehende Preiserhöhung die Kunden und Kundinnen nicht erreicht hatte, nahm der Energierversorger die Preiserhöhung zurück. Die Kundinnen und Kunden wird's gefreut haben, den wirtschaftlichen Schaden hatten die Stadtwerke.

SWR3 Comedy Peter Gedöns: Datenschutz
- Dauer
Warum ist Peter Gedöns Datenschutz so wichtig? Wir werden es herausfinden...
Fall 2: Die Katzenspionage
Ein besorgter Bürger meldete eine Katze, die immer wieder auf seiner Fensterbank aufgetaucht ist: Problem: Sie hatte eine kleine Kamera um den Hals – eine sogenannte Cat Cam. Die kaufen sich gerne Katzenbesitzer, um zu gucken, was die Katze so den ganzen Tag treibt.
Unangenehmer Fall – aber auch eher unwahrscheinlich, dass die Katze gezielt zum Spionieren ausgenutzt wurde. Das lassen die nämlich nicht mit sich machen – das hat selbst die CIA in den 1960ern in einem teuren Versuch erfahren müssen.
Für den Datenschutzbeauftragten war dieser Fall schnell bearbeitet, da es keine offizielle Beschwerde gab.
Fall 3: Verwaiste Bewerbungsunterlagen in Andernach
Ein Spaziergänger findet im Gebüsch interne Unterlagen aus einem Bewerbungsverfahren einer öffentlichen Stelle. Er kontaktiert die Bewerberin – er hat ja schließlich ihre Daten. Sie ist natürlich völlig erstaunt, was das soll, und wendet sich an Datenschutzbeauftragten Kugelmann.
Die öffentliche Stelle gab nach wie vor an, dass bei Ihnen alles rund laufe, sagt Kugelmann.
Das hat uns aber gezeigt, da läuft eben nicht alles rund. Also haben wir eine Beanstandung ausgesprochen, damit sie künftig besser aufpassen, wie sie mit den sensiblen Daten der Bewerber und Bewerberinnen umgehen.