Die Queen will Trump und seine Frau Melania empfangen. Die Royals laden das Präsidentenpaar zum Nachmittagstee und später zum Staatsbankett. Dabei wird beobachtet, ob sich der Präsident dieses Mal gemäß des Protokolls verhält. Bei einem Arbeitsbesuch im vergangenen Jahr ignorierte er Benimmregeln im Umgang mit der Königin. Trumps Besuch ist sehr umstritten. In der britischen Hauptstadt London wird mit heftigen Protesten gerechnet.
Treffen mit Premierministerin May geplant
Im Laufe der Woche soll Trump dann auch nach Irland reisen und an einer Gedenkfeier zum D-Day teilnehmen – der Landung der Westalliierten im Zweiten Weltkrieg vor genau 75 Jahren. Morgen will der US-Präsident die scheidende Premierministerin Theresa May treffen. Wahrscheinlich wird der US-Präsident Großbritannien unter anderem auffordern, Produkte des chinesischen Telekommunikationsanbieters Huawei zu boykottieren. Die USA werfen dem Unternehmen Spionage vor.
Bereits vor seinem Besuch sorgte Trump für Ärger. Denn: Die Sache mit dem Brexit ist eigentlich ganz einfach – zumindest in der Welt des US-Präsidenten. In einem Interview mit der Sunday Times riet Trump Premierministerin Theresa May zum harten Brexit: „Wenn sie nicht kriegen, was sie wollen, dann würde ich rausgehen.“
Und: Auch seine Schulden bei der EU solle das Land nicht zurückzahlen. Denn die Summe sei schließlich ganz schön hoch. „Das ist eine große Zahl“, sagte Trump. „Ich würde nicht 50 Milliarden Dollar zahlen, so bin ich. Ich würde nicht zahlen. Das ist eine gewaltige Summe.“ Die USA werben dafür, nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU ein bilaterales Abkommen zu schließen.
Twitter-Attacke auf Londons Bürgermeister
Im Flugzeug sorgte Trump für weitere Schlagzeilen. Denn: Kurz vor seiner Landung in London teilte er auf Twitter ordentlich aus – dieses Mal war Londons Bürgermeister Sadiq Khan das Ziel seines Ärgers. Dieser hatte Trump am Sonntag in einer Zeitungskolumne kritisiert.
Er warf dem US-Präsidenten vor, sich mit seinem Verhalten über die „Ideale hinwegzusetzen, auf denen Amerika gegründet wurde – Gleichheit, Freiheit und religiöse Freiheit.“ Trump sei zudem eines der „ungeheuerlichsten Beispiele“ für die wachsende weltweite Gefahr durch politische Rechte.
Daraufhin polterte Trump auf Twitter gegen den Labour-Politiker. Khan sei „ein Totalversager, der sich auf die Kriminalität in London konzentrieren sollte“.
Er erinnere ihn sehr stark an den „sehr dummen und inkompetenten“ New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio. Dieser würde ebenfalls einen „furchtbaren Job“ machen.
De Blasio will im kommenden Jahr bei der US-Präsidentenwahl für die Demokraten gegen Trump antreten.
Trump findet Herzogin Meghan „fies“
Vor seinem Besuch sorgte ein Interview mit der britischen Sun für Unmut bei den Briten. Darin soll er Prinz Harrys Gattin Meghan, Herzogin von Sussex, als „fies“ bezeichnet haben. Die ehemalige US-Schauspielerin hatte sich vor ihrer Hochzeit kritisch über das Frauenbild und die Politik Trumps geäußert. Auf Twitter dementierte der US-Präsident diese Aussage und bezeichnete sie als „Fake News“:
Unter anderem CNN hat mittlerweile einen Audiomitschnitt veröffentlicht, der Trumps Anschuldigungen widerlegt.
Ein Treffen zwischen Trump und Herzogin Meghan ist nicht geplant. So oder so: Es wird mit Spannung erwartet, ob Trump den Besuch ohne größere Zwischenfälle meistert.