Zum Beispiel in Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gibt es immer mehr Fälle, in denen Kinder an Masern erkranken. Die SPD im Bundestag will die Impfung von Kindern gegen Masern deshalb zur Pflicht machen.
Impfpflicht: ja - aber mit Einschränkungen
Seine Partei sei zwar für eine Impflicht, sagt SPD-Fraktionsvize und Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Sie soll aber auf Masern begrenzt sein. Er sei darüber mit Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Gespräch. Spahn hatte sich schon früher für verpflichtende Impfungen gegen Masern stark gemacht.
Lauterbach gab sich gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland optimistisch, dass die Regierungskoalition demnächst einen entsprechenden Vorschlag präsentieren werde.
Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin fordert Impfpflicht
Angesichtes der Häufung von Krankheitsfällen in mehreren Regionen hatte die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) erst kürzlich eine Impfpflicht gefordert.
In Deutschland gab es 2017 rund 1.000 Masern-Fälle – ein Mensch starb, rund 40 Prozent der Erkrankten mussten stationär behandelt werden. Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass die Masern in Deutschland bis 2020 ausgerottet sein würden.
Ein häufig genannter Grund, Kinder nicht gegen Masern impfen zu lassen oder mit dem Impfen zu warten, sind befürchtete Impfschäden. Wissenschaftlich sind diese Ängste nicht haltbar, wie dieses Video zu den Risiken zeigt.
In den sozialen Medien wird eine Impfpflicht für Masern heftig diskutiert – dazu hier ein Standpunkt der Berlin-Korrespondentin Nina Barth vom SWR. Sie beschäftigt sich intensiv mit Gesundheitsthemen und ist dafür.