Der Erste, der den Tod von des SPD-Spitzenpolitikers meldete, war Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Der zeigte sich am Morgen auf Twitter tief bestürzt:
ZDF: Oppermann brach kurz vor Live-Schalte zusammen
Wie das ZDF mitteilte, war der 66-Jährige am Sonntagabend bei TV-Arbeiten mit dem Sender zusammengebrochen und in seiner Heimatstadt Göttingen ins Krankenhaus eingeliefert worden:
Er sei als Gesprächspartner in der Sendung „Berlin direkt“ eingeladen gewesen, teilte der Sender am Montag mit. Kurz vor der geplanten Live-Schalte mit Oppermann aus dem Göttinger Max-Planck-Institut, sei der 66-Jährige plötzlich zusammengebrochen. Da sei bereits der erste Beitrag der Sendung gelaufen.
Theo Koll: Oppermann war wie immer professionell und entspannt
Die ZDF-Mitarbeiter vor Ort hätten sofort den Rettungsdienst alarmiert, der Politiker sei dann in die Universitätsklinik gebracht worden. Die Ärzte konnten ihn aber nicht mehr retten.
Der Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios in Berlin, Theo Koll, sagte, das Team von „Berlin direkt“ sei tief betroffen. „Wir haben noch im Vorgespräch zur geplanten Schalte den wie stets professionellen und entspannten Politiker Thomas Oppermann erlebt.“ Man denke an seine Familie und seine Freunde.
Walter-Borjans: „schwerer Schock“
Hinweise auf eine Erkrankung hatte es zuvor wohl nicht gegeben: Noch bis einschließlich Samstag twitterte Oppermann regelmäßig auf seinem Account.
SPD-Co-Chef Norbert Walter-Borjans spricht von einem „schweren Schock“:
Hier ARD-Korrespondent Michael Strempel im Morgenmagazin zum Tod Oppermanns:
Oppermann hatte Abschied aus der Politik angekündigt
Oppermann hatte Ende August angekündigt, bei der kommenden Bundestagswahl nicht erneut anzutreten: „Nach 30 Jahren als Abgeordneter im Niedersächsischen Landtag und im Deutschen Bundestag ist für mich jetzt der richtige Zeitpunkt, noch einmal etwas anderes zu machen und mir neue Projekte vorzunehmen“, hatte er erklärt.
Die politische Karriere des Juristen begann im Jahr 1980. Bevor er in den Bundestag einzog, war er in der niedersächsischen Landespolitik aktiv – unter anderem als Wissenschaftsminister. 2005 wurde er erstmals per Direktmandat in den Bundestag gewählt.
Von 2013 bis 2017 Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. Danach wurde er Bundestagsvizepräsident. Seinen Wahlkreis Göttingen gewann er viermal hintereinander direkt. Zuletzt setzte sich der 66-Jährige besonders für eine Verkleinerung des Bundestags und eine Reform des Wahlrechts ein.
Maas: „Eine Nachricht, bei der die Zeit stehen bleibt“
Bestürzt zeigten sich auch Regierungssprecher Steffen Seibert...
... und Außenminister Heiko Maas (SPD):
Altmaier: „Du warst ein wirklich feiner Kerl“
Auch Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zeigte sich fassungslos. Oppermann und er seien zeitgleich parlamentarische Geschäftsführer ihrer Bundestagsfraktionen gewesen.
„Aus dem Gegeneinander von Regierung und Opposition wurde Freundschaft: So haben wir manches bewegt“, schreibt er auf Twitter über den SPD-Politiker. „Du warst ein großartiger Demokrat und ein wirklich feiner Kerl.“
Claudia Roth: „Abhetzen im Hamsterrad“
Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (B‘90/Grüne) sagte im SWR: Der Satz: ‚Es wird jemand aus dem Leben gerissen‘, der stimme plötzlich so. Man frage sich, was wirklich wichtig sei im Leben und wie man sich „in diesem Hamsterrad“ abhetze:
AfD-Sprecher: „sehr fairer Bundestagsvizepräsident“
Auch die beiden AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen und Tino Chrupalla kondolierten. In einer Pressemitteilung hieß es: „Die Nachricht vom Tod Thomas Oppermanns erschüttert uns. Wir haben Thomas Oppermann als sachkundigen Politiker gekannt und als engagierten und sehr fairen Bundestagsvizepräsidenten sehr geschätzt. Unser herzliches Beileid gilt seinen Angehörigen.“