„Der Weltraum, unendliche Weiten...“ – die gehören ab heute zum Einsatzgebiet der Bundeswehr: Wie schon zuvor die USA, bekommt Deutschland am Dienstag ein eigenes Weltraumkommando. Angesiedelt ist es bei der Luftwaffe.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) wird es am Standort des Zentrums Luftoperationen (ZLO) in Dienst stellen. Der befindet sich in der Von-Seydlitz-Kaserne im nordrhein-westfälischen Kalkar. Doch wozu ist das neue Weltraumkommando gut? Um unbekannte Flugobjekte, wie sie in den USA derzeit diskutiert werden, geht es dabei allerdings nicht – jedenfalls nicht in erster Linie.

Weltraumkommando der Bundeswehr soll vor allem Satelliten schützen
Das neue Weltraumoperationszentrum („Air and Space Operations Center“/ASOC) soll Satelliten schützen und überwachen, militärische Aufklärung leisten sowie gefährlichen Weltraumschrott beobachten, der eventuell irgendwann auf die Erde stürzt. Um den hat sich bisher die europäische Weltraumbehörde ESA gekümmert.
Deutschlands Strategen glauben: Das Land ist, wie andere moderne Gesellschaften auch, in vielerlei Hinsicht von der Nutzung des Weltraums abhängig. „Viele Kommunikationsanwendungen, digitaler Zahlungsverkehr als auch Positionsbestimmung und Navigation für den privaten und gewerblichen Gebrauch wären ohne eine Nutzung des Weltraums undenkbar“, hieß in einem Strategiepapier der Bundeswehr im vergangenen Jahr.
Dies gelte auch für die Kommunikation der Streitkräfte selbst. Die hierzu erforderlichen Weltraumsysteme zählten daher zur sogenannten kritischen Infrastruktur, die durch den Staat in besonderer Weise geschützt werden müsse. Und: „Der Schutz ihrer eigenen Weltraumsysteme ist eine genuine, militärische Aufgabe der Bundeswehr.“