Nach Ostern ist das sogenannte Saarland-Modell gestartet. Unter anderem Theater und Fitnessstudios durften am Dienstag wieder öffnen. Auch Restaurants sind Teil des Projekts. Sie dürfen ihre Außengastronomie wieder betreiben. Wer die Angebote nutzen will, braucht – ähnlich wie beim Tübinger-Modell – einen negativen Corona-Test, der nicht älter sein darf als 24 Stunden.
Saarland-Modell: Was lief gut? Was klappt noch nicht?
Richtig gut angenommen wurde das Theaterangebot. Das Saarländische Staatstheater hatte am Donnerstag die ersten beiden Premieren und beide waren den Angaben nach so gut wie ausverkauft.
Anders sieht es allerdings bei Fitnessstudio und Außengastronomie aus. Die Fitnessstudios sind noch weit weg vom sogenannten Normalbetrieb. Schätzungen zufolge liegt die maximale Auslastung bei um die 20 Prozent. „Ich habe bei ein paar Betreibern nachgefragt. Ihr Eindruck ist, dass die Leute noch sehr vorsichtig sind“, erklärt SWR3-Reporterin Lisa Krauser.
Vielen ist es vermutlich auch zu aufwendig, sich vorher testen zu lassen.
Der Gastronomie machte unter anderem das Wetter ein Strich durch die Rechnung. Die große Mehrheit der Cafes und Restaurants haben ihre Tische trotz Erlaubnis gar nicht erst vor die Tür gestellt. Der Grund: frostige Temperaturen, Regen, Graupelschauer, Schnee.
Dazu kommen Bedenken der Gastronomen. „Viele Unternehmer sagen etwas fatalistisch: Selbst, wenn ich jetzt öffne – wer weiß, ob Berlin nicht das Saarland-Modell beendet?“, sagte Dehoga-Hauptgeschäftsführer Frank Hohrath der Deutschen Presse-Agentur. Es herrsche große Sorge, dass der Bund mit einem neuen Lockdown durchgreife. „Diese Diskussion ist neben dem schlechten Wetter ein wesentlicher Spielverderber des Modells.“
Manche sagen auch: Nur außen aufmachen, das lohnt sich sowieso nicht finanziell.
Die Gastronomen würden deshalb sehr zurückhaltend handeln. „Das Risiko, jetzt einzukaufen und die Waren dann wieder wegwerfen zu müssen, ist vielen einfach zu groß“, so SWR3-Reporterin Lisa Krauser.
Wie geht es jetzt weiter?
Mit dem sogenannten Saarland-Modell will die Landesregierung den Bürgern wieder mehr Freiheiten ermöglichen. „Es muss uns nach einem Jahr Pandemie mehr einfallen als nur zu schließen und zu beschränken“, hatte Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) vor Start des Projekts gesagt.
Mein Fazit: Im Moment ist das maximal ein Saarland-Modell light.
Die Öffnungen sind der saarländischen Landesregierung zufolge erlaubt, solange die Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 liegt. Steigt die Inzidenz an drei Tagen über 100, wird wieder eingeschränkt.
Das sind die aktuellen Corona-Regeln
Wie es mit den Corona-Maßnahmen bundesweit weitergeht, ist derzeit noch unklar. Nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios wird es vorerst keine Gespräche der Ministerpräsidenten zum weiteren Vorgehen in der Pandemie geben. Die für Montag geplante Konferenz mit dem Bund ist abgesagt.