In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz hängen Tausende Jobs an der Automobilindustrie und demnach an Autoherstellern wie zum Beispiel Daimler. Für viele Existenzen ist die Nachricht darüber, dass der Autobauer Daimler mit Sitz in Stuttgart die Corona-Krise 2020 relativ gut überstanden hat, sehr positiv: Der Nettogewinn im Geschäftsjahr 2020 stieg um 48 Prozent zum Vorjahr – auf vier Milliarden Euro, teilte Daimler mit. Die Ergebnisse spiegelten den „große Fortschritte bei der Kosteneffizienz“, sagte Vorstandschef Ola Källenius.
2019 hatte vor allem der Dieselskandal den Gewinn deutlich gedrückt – das Konzernergebnis lag damals bei 3,6 Milliarden Euro. 2018 waren es noch bei 7,6 Milliarden Euro.
So viele Arbeitsplätze hängen in SWR3Land an der Autowirtschaft
Absatzrückgang trotz Gewinn bei Daimler
Der Gewinn ist bei Daimler zwar 2020 ganze 48 Prozent höher als im Vorjahr, der Umsatz war aber schlechter: Im vergangenen Corona-Jahr verkaufte der Stuttgarter Konzern insgesamt etwa 2,8 Millionen Pkw und Nutzfahrzeuge – rund 15 Prozent weniger als 2019. Der Jahresumsatz sank um elf Prozent auf gut 154 Milliarden Euro.
Daimler: „deutlich besser als erwartet “
Angesichts der Herausforderungen durch die Pandemie seien diese Ergebnisse aber „deutlich besser als erwartet “, betonte Daimler-CEO Ola Källenius in seiner Online-Mitteilung.
Nach Produktions- und Verkaufsstopps im Frühjahr habe sich das Geschäft zum Jahresende wieder deutlich erholt, schreibt Källenius.
Unsere Finanzergebnisse liegen deutlich über den Markterwartungen und spiegeln große Fortschritte bei der Kosteneffizienz wider.
Wenig Stellenabbau aber Kürzungen bei Daimler
Ein Stellenabbau aufgrund der Auswirkungen der Corona-Krise betraf Daimler 2020 kaum. Ende 2020 beschäftigte der Konzern weltweit rund 288.500 Menschen und damit nur etwa 10.000 (drei Prozent) weniger als im Jahr zuvor.
Dafür kürzte der Autobauer aber Arbeitszeit und Gehalt Tausender Beschäftigter. Die IG Metall in Baden-Württemberg kritisiert, dass Sparmaßnahmen trotz der wieder gestiegenen Nachfrage weiter liefen:
Die Arbeitgeberseite versucht, die Pandemie dazu zu nutzen, den Beschäftigten in die Tasche zu greifen.
Was bedeuten diese Zahlen fürs Sparprogramm?
Der Gewinn bei Daimler bedeutet aber nicht wirklich Ende des Sparprogramms. Wenn in den Verhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie Ende Februar nicht ein deutlich anderer Ton und ein signifikant gutes Angebot komme, würden Warnstreiks unausweichlich sein, kündigte Zitzelsberger mit Blick auf die zum März auslaufende Friedenspflicht an:

IG Metall: Daimler & Co. machen mit Corona Lohn-Dumping
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