Im Oktober hatten sich in Dänemark mehrere Menschen mit einer mutierten – also veränderten – Variante des Coronavirus infiziert. Man fand schnell heraus, dass das veränderte Virus von Nerzen auf die Menschen übergesprungen war.
Auch das dänische Gesundheitsinstitut SSI schlug Alarm. Möglicherweise könnte die sogenannte Cluster-5-Mutation Auswirkungen auf die Wirksamkeit künftiger Impfstoffe gegen das Coronavirus haben. Also beschloss die dänische Regierung einen radikalen Schritt: Alle etwa 17 Millionen Nerze im Land wurden getötet und vergraben.

Tote Nerze sind immer noch Gefahr für die Umwelt
Schon kurz darauf machten sich mehrere Parteien im dänischen Parlament Sorgen, dass die verwesenden Nerze für weitere Gesundheitsgefahren sorgen könnten. Durch den Verwesungsprozess der Millionen Nerze könnten große Mengen Phosphor und Stickstoff im Boden versickern. Das wiederum sei eine große Gefahr für das Trinkwasser oder Badegewässer.
Also beschloss die Regierung in Kopenhagen den nächsten Schritt: Vier Millionen Nerze sollen im kommenden Jahr wieder ausgegraben und dann verbrannt werden. Die Exhumierung soll im Mai beginnen. Bis dahin könne man ausschließen, dass das Coronavirus in den Tieren noch infektiös sei.
Nerze wurden auf Militäranlagen vergraben
Viele der insgesamt 17 Millionen getöteten Nerze wurden in zwei Massengräbern auf Militäranlagen in der Nähe von Holstebro und Karup im Westen Dänemarks vergraben. Die Regierung in Kopenhagen teilte kurz darauf mit, die mutierte Virusvariante sei ausgemerzt.
Wofür werden Nerze gezüchtet?
Das Fell der Nerze ist unter anderem für Pelzmäntel beliebt. Dänemark ist der weltweit größte Produzent von Nerzfellen. Im Land gibt es derzeit 1.139 Zuchtfarmen. Auf Dutzenden Farmen wurde der Pelztierbestand bereits getötet. Die Nerzzüchter werden entschädigt, wie Lebensmittelminister Mogens Jensen sagte.
Auch in den Niederlanden gab es ähnliche Probleme: Dort hatte die Regierung nach ähnlichen Ausbrüchen von Corona bei Nerzen Anfang Juni beschlossen, alle Pelztiere auf den betroffenen Farmen zu töten.