Erst vor einem Monat hatte der ehemalige Fußball-Star seinen 60. Geburtstag gefeiert. Kurz darauf musste sich Maradona in einer Privatklinik in Buenos Aires wegen eines Blutgerinnsels im Gehirn operieren lassen.
Acht Tage später durfte er das Krankenhaus wieder verlassen. Sein Leibarzt Leopoldo Luque nannte die Entwicklung seines Zustandes zu diesem Zeitpunkt „zufriedenstellend“.
Fußball-Weltmeister von 1986 mit der „Hand Gottes“
Jetzt ist der Weltmeister von 1986 tot. Argentinische Medien berichten, er sei in seinem Haus in Buenos Aires gestorben, alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.
Damit seine Fans von Maradona Abschied nehmen können, gibt es im Präsidentenpalast in Buenos Aires eine Totenwache. Seit dem frühen Morgen ziehen Trauernde langsam an dem Sarg vorbei. Viele weinen, andere applaudieren ihrem Idol zu.
Maradona gilt als einer der besten Fußballspieler aller Zeiten. Unvergessen machte ihn seine Aktion im WM-Viertelfinale 1986, als er den Ball gegen England mit der Faust ins Tor beförderte. Danach behauptete er, es sei „der Kopf Maradonas und die Hand Gottes“ im Spiel gewesen. Den zweiten Treffer erzielte er nach einem Jahrhundert-Solo über den halben Platz.

Maradona als Trainer und Beinahe-Politiker
Vor zwei Jahren machte Maradona in seiner Heimat Argentinien Furore, als er Ambitionen auf das Amt des Vizepräsidenten äußerte. Damals erklärte er, er spiele mit dem Gedanken, als Vizepräsidentschaftskandidat in den Wahlkampf 2019 zu ziehen – an der Seite von Cristina Kirchner, die damals gerade wegen mutmaßlicher Korruption Probleme mit der Justiz hatte. Dazu kam es jedoch nicht.
Seine Tätigkeit als argentinischer Nationaltrainer dauerte nur knapp zwei Jahre. Bei der WM 2010 in Südafrika scheiterte er mit seinem Team gegen Deutschland im Viertelfinale mit 0:4.
Im September 2019 übernahm Maradona dann den Trainerposten beim Erstligisten Gimnasia y Esgrima La Plata. Dort war er bis zuletzt tätig.
Messi, Ronaldo, Pelé und Co: Fußballkollegen sind erschüttert vom Tod Maradonas
Brasiliens Fußball-Idol Pelé schrieb nach der Nachricht vom Tode Maradonas, es sei traurig, auf diese Weise Freunde zu verlieren. „Wir werden uns mit Sicherheit eines Tages im Himmel einen Ball zuspielen.“
Fußballstar Lionel Messi (FC Barcelona) war geschockt, schrieb aber auf Instagram, Maradona sei „unsterblich“:
Für Christiano Ronaldo (Juventus Turin) bleibt Maradona ein „ewiges Genie“, schrieb er auf Instagram:
Auch Juventus-Coach Andrea Pirlo reagierte bestürzt auf Maradonas Tod. "Der Gott des Fußballs ist gegangen. Danke Diego", twitterte Pirlo.
Zlatan Ibrahimovic vom AC Mailand sagte über Maradona: „Maradona ist nicht tot, er ist unsterblich. Gott hat uns den begnadetsten Fußballer aller Zeiten gegeben. Er wird für immer und immer leben.“
Oliver Kahn, der im Vorstand des FC Bayern München ist, äußerte sich ebenfalls: „Wir waren alle erst mal geschockt, als die Nachricht gekommen ist. Er war ein Genie auf dem Platz.“
Pep Guardiola, der Trainer von Manchester City sagte in einer Pressekonferenz: „Es gab ein Banner in Argentinien, das habe ich vor einem Jahr gelesen. Da stand: ‚Was auch immer du mit deinem Leben gemacht hast, Diego, wichtig ist, was du für unsere Leben getan hast.’ Ich denke, das drückt perfekt aus, was dieser Kerl uns gegeben hat. Er hat die Fußballwelt besser gemacht.“
Der frühere DFB-Teamchef Franz Beckenbauer ist ebenfalls erschüttert vom Tod Maradonas: „Es ist unheimlich schade, unfassbar traurig, er war ein begnadeter Fußballer. Er war ein Genie der damaligen Zeit“, sagte er bei Sport1.
Der Trainer des FC Bayern München, Hansi Flick, denkt an Maradona: „Zu meiner Zeit, als ich Fußball gespielt habe, war er der absolut beste Fußballer, er war ein Genie am Ball, er hat die Abwehr schwindelig spielen können“, sagte er im Sender Sky.
Die Stadt Neapel will das Stadion San Paolo in „Maradona-Stadion“ umbenennen
Die Trauer um Diego Maradona ist in Neapel groß, denn mit Maradona kam der Erfolg zum SSC Neapel. 1984 wechselte die argentinische Fußball-Legende vom FC Barcelona nach Süditalien, 1987 gewann Napoli sogar die erste Meisterschaft. 1989 kam der UEFA-Pokal dazu und 1990 der zweite Meistertitel – alles dank Maradona. Seitdem wird Maradona in Neapel fast schon verehrt.
Neapels Bürgermeister, Luigi de Magistris, will deswegen das Stadion „San Paolo“ zum „Maradona-Stadion“ machen, um dem verstorbenen Fußballer zu gedenken. Luigi de Magistris hatte zudem einen Trauertag wegen des Todes der argentinischen Fußball-Legende ausgerufen. In mehreren Stadtvierteln Neapels waren am Mittwochabend die blauen Fahnen der SSC Neapel als Zeichen der Trauer für Maradonas Tod zu sehen.
Tod Maradonas: Staatstrauer in Argentinien
Argentiniens Regierung rief direkt nach dem Tod seines Fußball-Idols eine dreitägige Staatstrauer aus. Maradona soll übereinstimmenden Medienberichten zufolge ein Staatsbegräbnis erhalten.