Viele Dinos haben sich schon angeschickt, den längsten Hals zu haben. Aber nur einer kann Germany's next...äh...eben der Dino mit dem längsten Hals werden. Und den haben Forscher um Andrew Moore von der Stony Brook University in New York nun ermittelt, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtet.
Mit einer Länge von 15 Metern sieht es so aus, als wäre Mamenchisaurus sinocanadorum der Rekordhalter – zumindest so lange, bis etwas Längeres entdeckt wird.
Mamenchisaurus sinocanadorum – was klingt wie ein Zauberspruch aus Harry Potter, ist also nun der neue Halsmeister. 15 Meter – in Giraffenhälsen gemessen sind das: sechs. Nur damit ihr eine Vorstellung bekommt, in welcher Höhe die Köpfe dieser Dinos thronen konnten. Wobei die Wissenschaftler davon ausgehen, dass die Giganten ihre Hälse nicht hoch wie Giraffen aufrichten konnten. Denn: Für die Stabilität sorgten etwa vier Meter lange Halsrippen, die den Hals aber auch eher unbeweglich machten.

Gigantischer Ur-Pinguin – er wog wohl mehr als 150 Kilogramm!
Bernd Herkner, Direktor des Naturhistorischen Museums in Mainz, verglich Mamenchisaurus sinocanadorum in SWR3 MOVE mit Staubsaugern:
Man kann sagen, dass die den langen Hals nutzen, um ein möglichst großes Areal rund um sich herum, ob das jetzt unten, in der Mitte oder oben ist, einfach abgrasen zu können. Ich sage immer das Staubsauger-Prinzip. Wenn man einen leistungsfähigen Staubsauger hat, wie einen Industriestaubsauger, da hat man einen langen Hals dran, weil man das Ding nicht überall mit hinschleppen möchte.
Rätsel um mysteriöse Mini-Saurier nach 150 Jahren gelöst
Forscher rekonstruieren Mamenchisaurus sinocanadorum
Die Saurierart lebte vor mehr als 160 Millionen Jahren im heutigen Ostasien und anderen Teilen der Welt. Schon 1987 wurden in China einige wenige Knochen gefunden. Nun ist es den Forschern gelungen, mithilfe vollständiger Skelette eng verwandter Dinos, Größe und Aussehen von Mamenchisaurus sinocanadorum zu rekonstruieren.
Dabei stellten sie fest: Der Megahals machte die Hälfte der Gesamtlänge der Tiere aus. Der Schädel dagegen war verhältnismäßig ziemlich klein. Da der Körper im Verhältnis zum Hals entsprechend schwer war, kippten die Dinos mit ihren langen Hälsen auch nicht um, erklärt Herkner. Und: Wie bei Vögeln gab es auch bei diesen Dinosauriern hohle Wirbel. Das fanden die Forscher per Computertomographie heraus. All ihre neuen Erkenntnisse wurden nun in der Fachzeitschrift Journal of Systematic Palaeontology veröffentlicht.