Das Erste, was den Tierpflegern im Duisburger Zoo auffiel – gleich in den ersten Tagen nach ihrer Geburt – war, dass Koala-Baby „Eerin“ gar nicht zunahm.
Koala-Baby „Eerin“ nach der Geburt von der Mutter getrennt
Das Problem war die Zitze von „Eerins“ Mutter „Eora“: Die liegt tief innen im Bauchbeutel, in dem neugeborene Koalas in den ersten Wochen leben. „Eora“ wurde unter Narkose gesetzt und untersucht. Das Ergebnis: Haare hatten sich um die Zitze gewickelt, sie abgeschnürt und die Milchzufuhr blockiert. „Eora“ wurde operiert.
Doch während des Heilungsprozesses musste „Eerins“ von der Mutter getrennt werden. Und hier kommt Tierpfleger Mario Chindemi ins Spiel.

„Sie hätte es nicht geschafft“
Chindemi nahm den kleinen Koala mit nach Hause und betreute ihn vor allem nachts. „Wir mussten Starthilfe geben, sonst hätte sie es nicht geschafft“, sagt der Pfleger. Es wäre bereits die zweite Tiertragödie im Duisburger Zoo in kurzer Zeit gewesen: Gerade sind sämtliche Seidenäffchen unter mysteriösen Umständen gestorben.
Er fütterte „Eerin“ mit der Milchspritze. Mit Erfolg: Heute ist „Eerin“ über den Berg. Fast 1.300 Gramm wiegt das Tierchen mittlerweile – und lässt sich immer noch gerne von Chindemi füttern.

Der Duisburger Zoo ist europaweit Spezialist für die aufwendige Zucht und Zoo-Haltung der sensiblen Koalas, die ausschließlich Eukalyptus-Blätter fressen - und zwar jeden Tag frische und unterschiedliche Sorten. Die Blätter müssen im Winter und Frühjahr aus Miami eingeflogen werden.