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Leo Eder
Leo Eder (Foto: SWR3)

Der Winter kommt. Und der wird nicht nur für uns eine (finanzielle) Herausforderung in puncto Gas und Strom. Auch die Städte müssen sparen. Wie sie das machen wollen, lest ihr hier.

Gerade ist kalendarischer Herbstanfang, da geht es auch schon stramm auf Weihnachten zu. Und das könnte in den Städten dieses Jahr nicht ganz so festlich aussehen wie sonst, zeigt eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den Kommunen. Nach zwei Adventszeiten mit Corona-Einschränkungen wäre es nun die dritte, die nicht „normal“ wird.

Energiekrise beeinflusst Weihnachten

Normalerweise sind die Innenstädte zu Weihnachten hell erleuchtet: Überall hängen Lichterketten, Bäume werden extra beleuchtet – es ist nicht zu übersehen, dass sich das Fest ankündigt. Wie viel Strom all das besinnliche Licht aber verbraucht, will man sich gar nicht ausmalen, auch wenn immer mehr auf energiesparende Leuchten gesetzt wird. In diesem Winter – mit steigenden Energiekosten als Folge des Kriegs in der Ukraine – müssen auch die Städte sparen.

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Koblenz will Beleuchtung einsparen

In Koblenz habe man bereits in den vergangenen Jahren die Beleuchtung fast komplett auf sparsamere LED-Technik umgestellt, sagte eine Sprecherin der Koblenz Touristik. In diesem Jahr soll dazu noch die Weihnachtsmarkt-Beleuchtung, wie Lichterketten und Lampen an Tannenbäumen, auf bis zu 50 Prozent reduziert werden. Heißt: weniger Leuchtmittel und verkürzte Leuchtzeiten. Auch auf größere Energieverbraucher wie die Eisbahn, die Kinder-Weihnachtsbäckerei und Foto-Stationen wolle man verzichten. Dadurch würden rund 65.000 Kilowattstunden eingespart. Die verkürzte Beleuchtung spare weitere 15.000 bis 20.000 Kilowattstunden.

In Mainz soll es zu Weihnachten hell bleiben

Mainz will an der Weihnachtsbeleuchtung nicht sparen: Gerade in dunklen Zeiten sei diese ein Zeichen der Hoffnung und des Zusammenhalts, begründete das der dortige Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD). Den mit der rheinland-pfälzischen Landesregierung abgestimmten Beschluss, den Energieverbrauch um 15 Prozent zu verringern, setze die Stadt aber durch. Dom, St. Stephan und Christuskirche, drei markante spirituelle Wahrzeichen von Mainz, blieben allerdings weiter angestrahlt.

Mainz soll nicht in Dunkelheit versinken.

Stuttgart und Heidelberg: Energie sparen in Baden-Württemberg

In früheren Jahren waren beispielsweise die Lichterketten am großen Baum auf dem Stuttgarter Schlossplatz rund 450 Stunden im Betrieb – dieses Jahr sollen sie nur 240 eingeschaltet werden. Auf die Weihnachtsbeleuchtung des Rathauses und den Adventskalender in den Fenstern will die Landeshauptstadt komplett verzichten, so eine Pressesprecherin.

In Heidelberg soll der Lichterschmuck beim Weihnachtsmarkt „auf ein Mindestmaß“ reduziert werden, sagte ein Sprecher der Stadt. Mindestens 15 Prozent Energie will die Universitätsstadt in diesem Winter einsparen. Auch sollen weniger Weihnachtsbäume aufgestellt werden als bisher.

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Kritik an Energiesparplänen

Die Energiesparmaßnahmen der Städte finden nicht alle gut. So könne es durch die fehlende Weihnachtsbeleuchtung ziemlich dunkel werden, kritisierte zum Beispiel Sven Hahn von der Stuttgarter City Initiative. „Gerade in der Innenstadt, wo es öfter Schwierigkeiten mit der Sicherheit gibt, ist das ein Problem.“ Wenn sich die Leute dort nicht wohlfühlten, würden auch weniger Menschen zum Einkaufen kommen, was wiederum Folgen für die Geschäfte haben könnte.

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) ist ebenfalls skeptisch. Er hält die Fokussierung der Diskussion auf die Weihnachtsbeleuchtung für „reine Symbolik“, die „Tatenlosigkeit bei den großen Verbrauchern verdecke“. Dennoch: Auch Tübingen verzichtet in diesem Jahr auf Lichter an den Giebeln und leuchtende Kugeln in den Bäumen, wie eine Pressesprecherin mitteilte.

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