Kurz nach 15 Uhr am Mittwoch hat die Erde gebebt, auch in einigen Regionen SWR3Lands. Die Erschütterung erreichte eine Stärke von 4,4 auf der Richter-Skala.
Erdbeben bis Freiburg, Lörrach, Müllheim spürbar – Epizentrum lag in Frankreich
Das Epizentrum lag wohl rund vier Kilometer von der französischen Stadt Valentigney entfernt. Das schreibt das Landesamt für Geologie in Baden-Württemberg. Die Behörde rechnet mit nur leichten Schäden.
In dieser Region bebt die Erde häufiger. Zuletzt gab es ein ähnlich starkes Erdbeben bei Lörrach an der Grenze zur Schweiz:
Erdstoß mit der Stärke 4,7 Erdbeben bei Lörrach: Hier waren die Stöße am stärksten
Viele Menschen im Grenzgebiet von Deutschland, Frankreich und der Schweiz haben das Erdbeben am Samstagabend gespürt. Mehrere Messstationen haben es aufgezeichnet.
Erdbeben-Stärke einordnen
Wenn irgendwo die Erde bebt, wird die Stärke in Punkten auf der Richterskala angegeben. Dieser physikalische Parameter gibt die Stärke des Erdbebens im Erdbebenherd an, dem sogenannten Hypozentrum.
Was wir dagegen zuhause oder unterwegs von einem Erdbeben spüren, sind die Auswirkungen an der Erdoberfläche. Sie werden mit der Europäischen Makroseismischen Skala (EMS-98) beschrieben. Auf ihr gibt es mehrere Stufen, von 1 (nicht spürbar, nur messbar) bis 12 (vollständig verwüstend).
In der Regel sind die Auswirkungen im Bereich des Epizentrums – also dem Punkt an der Erdoberfläche, der über dem Erdbebenherd liegt – am stärksten. Sehr tiefe Erdbeben haben meist geringere Auswirkungen an der Erdoberfläche, da der Erdbebenherd selbst vom Epizentrum weit entfernt ist.

Hier helfen wir dir dabei, die verschiedenen Stärken einzuordnen.
Natürlich kann es immer zu vielen verschiedenen Auswirkungen kommen, deswegen sind die Beschreibungen in der Tabelle nur Richtwerte.

Wo waren die stärksten Erdbeben in Deutschland bisher?
Das bisher stärkste Beben war am 16. November 1911 um 22:26 Uhr unter Ebingen. Es hatte eine Stärke von 6,1 und war von Braunschweig bis in die Toskana zu spüren. An etwa 6.250 Gebäuden gab es Schäden, in Konstanz stürzten die Spitze des Münsterturms und Statuen vom Reichspostgebäude herab.
Am 28. Mai 1943 bebte es in der Gegend wieder heftig – diesmal war es eine Stärke von 5,6. Das Epizentrum lag unter dem Raum Tailfingen-Onstmettingen-Pfeffingen. In Albstadt wurden mehr als 8.000 Gebäude beschädigt, weitere 3.000 in den umliegenden Gemeinden. An der Burg Hohenzollern stürzten Türme ein und Ritterfiguren ab.
Das letzte bisher registrierte starke Beben war am Sonntag, den 3. September 1978 um 6:08 Uhr unterhalb von Tailfingen. Es hatte eine Stärke von 5,7. Auch hier gab es an der Burg Hohenzollern viele Schäden. Aber auch in und rund um Albstadt verursachte das Beben Schäden von 275 Millionen Mark – damals wären das etwa 140 Millionen Euro gewesen.