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Christian Spöcker
Christian Spöcker (Foto: SWR3, privat)
Hans Liedtke
Hans Liedtke (Foto: SWR3)
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Christian Kreutzer (Foto: SWR3)

Das Bodenpersonal der Lufthansa hatte letzte Woche teilweise gestreikt. Jetzt gibt es eine Einigung im Tarifstreit. Aber das Risiko eines Pilotenstreiks besteht noch immer.

Noch immer besteht das Risiko, dass Lufthansa-Maschinen während der Urlaubszeit am Boden bleiben. Denn sowohl die Vertreter der Piloten als auch die der Airline sind sich noch uneinig über die Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen. Die Piloten fordern 5,5 Prozent mehr Geld, wozu die Lufthansa auch bereit ist. Die Pilotengewerkschaft verlangt aber auch Veränderungen beim Tarifvertrag und beide Seiten liegen hier noch weit auseinander.

Die Piloten hatten vergangenes Wochenende für einen Streik gestimmt. Ihre Gewerkschaft ließ aber die Tür offen, dass es doch noch zu einer Einigung am Verhandlungstisch kommt. Die Gespräche gehen kommende Woche weiter.

Lufthansa-Maschinen in einer Reihe (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/Boris Roessler/dpa)

Lufthansa: Bodenpersonal streikte Ende Juli

Die rund 20.000 Lufthansa-Beschäftigten an den Flughäfen bekommen jetzt in drei Schritten mehr Geld. Die Einigung sieht nach zwei Jahren Verzicht aufgrund der Corona-Krise eine Lohnerhöhung von 200 Euro im Monat ab 1. Juli 2022 vor. Ab 1. Januar 2023 steigen die Löhne um 2,5 Prozent und ab 1. Juli 2023 nochmals um 2,5 Prozent. Bei Verdi müssen die Mitglieder der Einigung noch zustimmen.

Wir haben ein Tarifergebnis für #Lufthansa-Bodenbeschäftigte erzielt! Quer durch alle Beschäftigtengruppen bedeutet das eine Erhöhung von monatlich mindestens 377 Euro bis zu 498 Euro. Details: https://t.co/hOwtwahqDd

Vergangene Woche hatten die Beschäftigten für mehr Lohn gestreikt: Fast 1.000 Flüge, vor allem an den Drehkreuzen in Frankfurt und München, waren seit Dienstag ausgefallen. Die Gewerkschaft Verdi hatte die rund 20.000 Mitarbeiter des Bodenpersonals aufgerufen, bis Donnerstagmorgen um 6 Uhr die Arbeit niederzulegen.

Massive Auswirkungen des ver.di Streiks: Nahezu alle Lufthansa Flüge von und nach @Airport_FRA und @MUC_Airport für Mittwoch, 27. Juli, gestrichen. Mehr Informationen auf: https://t.co/36ZLnDB9Yw

Lufthansa: Kapazitäten für Umbuchungen „sehr begrenzt“

Die Lufthansa hatte zunächst erklärt, von Streichungen betroffene Fluggäste würden „umgehend“ informiert und nach Möglichkeit auf alternative Flüge umgebucht. „Allerdings sind die dafür verfügbaren Kapazitäten sehr begrenzt“, warnte die Airline. An den Flughäfen fehlt ohnehin Personal.

Ein Flug der Lufthansa wird auf einer Anzeigetafel als gestrichen angezeigt. Die Lufthansa streicht wegen des Verdi-Warnstreiks am Mittwoch nahezu das komplette Flugprogramm an ihren deutschen Drehkreuzen Frankfurt und München. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Robert Michael)
Die Lufthansa strich wegen des Verdi-Warnstreiks am Mittwoch nahezu das komplette Flugprogramm an ihren deutschen Drehkreuzen Frankfurt und München.

Streik des Bodenpersonals hatte weitreichende Folgen

Hintergrund des Streiks waren die laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des Bodenpersonals der Lufthansa. Aufgerufen waren ganz unterschiedliche Beschäftigtengruppen wie das Schalterpersonal, Flugzeugtechniker oder die Fahrer der riesigen Schlepper, die Flugzeuge am Flughafen auf die richtigen Positionen schieben. Ohne diese Dienstleistungen können die Jets ebenso wenig abheben wie ohne Piloten oder Kabinenpersonal.

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An Flughäfen fehlt das Personal – nicht erst jetzt

Während der Corona-Pandemie, in der der Flugbetrieb weltweit massiv heruntergefahren wurde, haben Airlines und Flughäfen Personal entlassen, viele Mitarbeiter haben sich andere Jobs gesucht. Dazu kommen momentan viele krankheitsbedingte Ausfälle, vor allem durch die gestiegenen Corona-Infektionszahlen.

Unsere Quellen

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Die dpa ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel Reuters, AFP, AP und SID.

Die AFP (Agence France-Presse) ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel dpa, Reuters, AP und SID.

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