Eine sogenannte „Tierhorterin“ hat mit gut 800 Ratten in einem Einfamilienhaus im Norden von Rheinland-Pfalz zusammengelebt. Bereits vergangene Woche hatte das Veterinäramt 400 Tiere aus dem Haus in Wissen an der Sieg (Kreis Altenkirchen) befreit. Die Nachbarn hatten sich über den Geruch beschwert.
Aus den 800 Ratten dürften bald noch viel mehr werden
Bei einem erneuten Einsatz am Dienstag mussten die Behörden, unterstützt von privaten Tierschutzinitiativen, weitere rund 400 Tiere bergen, sagte ein Kreissprecher. Jetzt stellt sich die Frage, wo all die Tiere hin sollen, von denen viele auch noch schwanger sind. SWR3-Reporter Christoph Bröder berichtet über den Fall:

Nachrichten Wohin mit all den Ratten?
- Dauer
800 Ratten sind für ein Tierheim definitiv zu viele.
Mittlerweile habe das Veterinäramt Zutritt zu allen Räumen des Hauses. Das sei zunächst nicht möglich gewesen, da ein Teil des Hauses vermietet sei. Wie der Kreis Altenkirchen mitteilt, sollen bei einem dritten Einsatz in dem Haus noch einmal Ratten in dreistelliger Höhe abgeholt werden.
Ratten-Halterin glaubte, die Situation unter Kontrolle zu haben
Man gehe von „Animal Hoarding“ oder „Tiersammel-Sucht“ aus, erklärte der Sprecher. Die Besitzerin selbst habe geglaubt, die Situation unter Kontrolle zu haben, und sehe nicht ein, dass sie restlos überfordert sei. Mehr zu der Story bei SWR Aktuell:
Veterinäramt Altenkirchen muss nochmal ran: Hunderte Ratten aus Haus gerettet
Wie schädlich sind Ratten?
Initiativen wie die „Notfallratten Rhein-Ruhr“ und der Deutsche Tierschutzbund kümmerten sich um die Nager, versorgten sie tiermedizinisch und vermittelten sie bundesweit an andere Pflegestellen oder Tierliebhaber. Es werde geprüft, ob ein Verfahren gegen die Frau eingeleitet wird.
Was Ratten anrichten können, erfahrt ihr in diesem Video von SWR Wissen: