Früher war er katarischer Fußball-Nationalspieler, jetzt ist er der katarische WM-Botschafter: Khalid Salman. Er ist der Mann, der das bestätigt, was viele über den WM-Gastgeber Katar bereits besorgt vermutet hatten.

Nachrichten SWR3 Push: Die Skandal-WM in Katar
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Das ZDF hat eine Doku zur WM in Katar gedreht, in der der WM-Botschafter des Landes Homosexualität als Geisteskrankheit bezeichnet.
Salman: Schwulsein ist „haram“ und damit verboten
In einem Interview der ZDF-Dokumentation Geheimsache Katar von Jochen Breyer und Julia Friedrichs hat Khalid Salman Homosexualität als „geistigen Schaden“ bezeichnet. Der Skandal-Moment beginnt bei 23 Minuten und 50 Sekunden. Breyer spricht mit Salman über das Thema Homosexualität bei der WM. Schwule würden ins Land kommen und jeder werde akzeptieren, dass sie hierherkommen, sagte Khalid.
„Aber sie werden unsere Regeln akzeptieren müssen.“ Und er habe vor allem damit Probleme, wenn Kinder Schwule sähen. Denn diese würden dann etwas lernen, was nicht gut sei. In seinen Augen ist Schwulsein „haram“ und verboten.
Es ist ein geistiger Schaden.
Nach dieser Aussage wurde das Interview sofort durch den Pressesprecher des WM-Organisationskomitees abgebrochen.
Innenministerin Faeser kritisiert Salman
Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich bestürzt gezeigt: „Solche Aussagen sind schrecklich“, sagte die auch für den Sport zuständige Politikerin: „Und das ist auch der Grund, warum wir daran arbeiten, die Dinge in Katar in Zukunft hoffentlich zu verbessern.“ Sie vertraue aber weiter auf die während ihrer Inspektionsreise in der Vorwoche abgegebene „Sicherheitsgarantie“.
Salman: Aussagen „aus dem Zusammenhang gerissen“
Der katarische WM-Botschafter Khalid Salman ist der Meinung, seine homophoben Aussagen in der Dokumentation des ZDF seien „aus dem Zusammenhang gerissen“. Der 60-Jährige äußerte sich am Mittwoch bei Twitter und schrieb dazu:
Jeder ist in Katar willkommen, aber unsere Religion und Kultur ändern sich nicht für die Meisterschaft.
Das WM-Organisationskomitee und der Weltverband FIFA haben sich bisher nicht zu seinen Aussagen geäußert. Salman ist einer von zehn „lokalen“ WM-Botschaftern.
WM-Gastgeber Katar immer wieder in Kritik
Bereits im Vorfeld wurden Katar unter anderem zahlreiche Verstöße gegen Menschenrechte, schlechter Umgang mit ausländischen Arbeitern und mangelnde Frauenrechte vorgeworfen. Damit gilt der Wüstenstaat als umstrittenster WM-Gastgeber in der Geschichte. Trotzdem versucht Katar eigentlich ein anderes Bild zu vermitteln und hatte bereits offiziell Fans aus der LGBTQ+-Szene willkommen geheißen.