Mehr als 200 km/h hat der Tacho am Montagabend bei einem 25-Jährigen auf der A6 angezeigt. Dumm nur, dass auf dem Autobahn-Abschnitt bei Kaiserslautern-West laut Polizei höchstens 130 Stundenkilometer erlaubt sind. Das hätte ihm den Beamten zufolge aber klar sein müssen, denn er sei an mehreren Verkehrsschildern vorbeigefahren.
Beobachtet wurde der Fahrer in seinem Geschwindigkeitsrausch zwischen den Anschlussstellen Ramstein-Miesenbach und Kaiserslautern-West von einer Zivilstreife, die in ihrem Auto die nötige Technik hat, um am Ende zu sagen: Es waren genau 207 km/h. Auf den 25-Jährigen kommt jetzt demnach ein Bußgeld von mehr als 1.000 Euro zu, außerdem muss er für zwei Monate seinen Führerschein abgeben.
Linda Bies in den SWR3-Nachrichten über den Fall (30.8., 7:00 Uhr)

Nachrichten Der Raser auf der A6 in den SWR3-Nachrichten
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SWR3-Nachrichten am 30.08. ab 07:00 Uhr
Zivilfahnder schnappen Temposünder
Obwohl die Polizei gefühlt in jeder zweiten Pressemitteilung etwas schreibt wie „die Beamten staunten nicht schlecht“, fehlt das in dieser Nachricht aus Kaiserslautern. Vielleicht sind 77 km/h zuviel für Zivilfahnder der „Zentralen Verkehrsdienste“, wie diese Abteilung heißt, so alltäglich wie Katzen auf Bäumen für Feuerwehrleute. Denn in SWR3Land ereignen sich immer wieder Fälle von Geschwindigkeitsrausch.
Wenn ein Blitzerfoto ganz klare Beweise liefert
Autorennen bei Friedrichshafen
Sonntagnacht kam es zum Beispiel auf der B31 von Friedrichshafen in Richtung Immenstaad zu einem Autorennen. Ein 19- und ein 20-Jähriger rasten dort auf einer Strecke von rund einem bis 1,5 Kilometern vom Bereich des Waggershauser Tunnel bis zur Anschlussstelle Kluftern. „Die hinterherfahrende Streifenbesatzung versuchte auf die vorausfahrenden Fahrzeuge aufzuschließen, dies war aber trotz einer gefahrenen Geschwindigkeit von ca. 145 km/h nicht möglich, obwohl in diesem Bereich die B 31 auf 80 km/h begrenzt ist“, berichtete die Polizei anschließend.
Sie fragte danach den Staatsanwalt, ob die beiden gestoppten Raser weiterfahren dürfen. Er erlaubte das. Aber die beiden müssen jetzt den Angaben zufolge unter anderem mit einer Anzeige wegen eines verbotenen Autorennens rechnen.
Verkehrssünder bringen Städten mehr Geld
Mehrere Städte in SWR3Land können sich durch solche Temposünder über höhere Einnahmen für die Stadtkasse freuen. Denn seit November gelten höhere Bußgelder. Wer innerorts zum Beispiel 16 bis 20 km/h zu schnell fährt, muss seitdem 70 Euro zahlen, davor waren es 35 Euro.
Die höheren Einnahmen waren auch Thema in den SWR3-Nachrichten (27.8., 11 Uhr):

Nachrichten Städte nehmen mehr Bußgeld durch Verkehrssünder ein
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Mehrere Städte im Südwesten haben im ersten Halbjahr mehr Bußgeld von Verkehrssündern eingenommen als ein Jahr zuvor. Das berichtet die Deutsche Presseagentur. Dafür werden mehrere Gründe genannt.
Bußgeld: Soviel Strafe kostet das Rasen
Überschreitung in km/h | Bußgeld | Punkte | Mögliches Fahrverbot |
---|---|---|---|
bis 10 | 30 | ||
11 - 15 | 50 | ||
16 - 20 | 70 | ||
21 - 25 | 115 | 1 | 1 Monat |
26 - 30 | 180 | 1 | 1 Monat bei weiterem Verstoß |
31 - 40 | 260 | 2 | 1 Monat |
41 - 50 | 400 | 2 | 1 Monat |
51 - 60 | 560 | 2 | 2 Monate |
61 - 70 | 700 | 2 | 3 Monate |
mehr als 70 | 800 | 2 | 3 Monate |
Außerhalb der Ortschaft kosten die genannten Tempoüberschreitungen jeweils etwas weniger Bußgeld, wie der ADAC zeigt.