Die „Posidonia australis“ erstreckt sich inzwischen über 180 Kilometer in der australischen Bucht Shark Bay. Diese bietet mit ihrer flachen Umgebung und sandigen Schichten die ideale Fläche zur Ausbreitung. Seit 1991 wird das Zuhause der Riesenpflanze von der UNESCO als Weltnaturerbe geschützt.
Eine Zufallsentdeckung mit großem Potenzial
Ursprünglich wollten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wissen, wie viele verschiedene Pflanzen in dem Grasteppich wachsen. Sie entnahmen 18.000 genetische Proben, nur um dann festzustellen: sie sind alle identisch! Die Seegraswiese soll demnach aus einem „einzigen, kolonisierenden Keimling“ entstanden sein.
Hier Video-Aufnahmen von der University of Western Australia:
Wie lange muss eine Pflanze wachsen, um 180 km lang zu werden?
Expertinnen und Experten schätzen, dass – der Größe nach anzunehmen – die Pflanze bereits seit etwa 4.500 Jahren wachsen muss. Es ist überraschend, wie die Posidinia so lange schon mit den wechselnden Umweltbedingungen klar kommt. Weitere Studien sollen eine Lösung für dieses Rätsel finden.
Kleine Hilfe zur zeitlichen Einordnung: Als die Pflanze vor 4.500 Jahren begann zu wachsen, wanderten noch die letzten Wollhaarmammuts in der nördlichen Eismeerregion und die Pyramiden in Gizeh wurden gerade zu Ende gebaut.
Gibt es solche Phänomene öfter?
Vor einigen Jahren wurden in Nordamerika 47.000 Zitterpappeln entdeckt, die ebenfalls genetisch identisch waren. Diesen sogenannten „Wald aus einem Baum“ wird „Pando“ genannt. Er erstreckt sich über 43 Hektar und wiegt fast 6 Millionen Kilogramm. In Tasmanien gibt es eine Kolonie von Silberbaumgewächsen, die in etwa 40.000 Jahre alt sein soll und in Oregon soll ein Pilz wachsen, der sogar noch größer sein soll als „Pando“.