Bei dem Rückruf geht es um Vanille-Aromen. Es sei möglich, dass sich in den Produkten Spuren eines Stoffs mit der Bezeichnung 2-Chlorethanol (2CE) befinden, heißt es seit Freitag auf der Website lebensmittelwarnung.de. Dort informieren die Bundesländer und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit regelmäßig über Rückrufe von Herstellern oder Händlern. 2-Chlorethanol kann den Angaben zufolge darauf hindeuten, dass in dem Eis Ethylenoxid enthalten sein könnte – und das sei potentiell krebserregend.

Verbraucherzentrale NRW: Zunehmendes Problem
Erst Mitte Juli hatten Verbraucherschützer in NRW darauf hingewiesen, Ethylenoxid sei ein „Pflanzenschutz- und Begasungsmittel und wird zur Bekämpfung von Bakterien und Pilzen eingesetzt. Es kann das Erbgut verändern, Krebs erzeugen und ist in der Lebensmittelproduktion in Europa verboten.“ Außerdem werde das Mittel in immer mehr Produkten entdeckt, kritisierte die Verbraucherzentrale.
Häagen-Dazs: Mehr Eis-Sorten vom Rückruf betroffen
Der US-Hersteller bietet Kunden in Deutschland an, dass sie das Häagen-Dazs-Eis zu den Händlern wie beispielsweise Supermärkten zurückbringen und dort ihr Geld wiederbekommen. Diese zwölf Produkte sind den Angaben zufolge zur Zeit möglicherweise von dem Schadstoff und dem Rückruf betroffen:
Mit der Füllmenge 95 und 460 ml:
- Belgian Chocolate
- Macadamia Nut Brittle
- Cookies & Cream
- Vanilla Caramel Brownie
Mit der Füllmenge 460 ml:
- Pralines & Cream
Mit der Füllmenge 420 ml:
- Duo Belgian Chocolate & Strawberry
- Duo Vanilla Bownie & Raspberry
- Duo Vanilla Hazelnut & Caramel
Alle betroffenen Eissorten haben Haltbarkeitsdaten vom 16.03.2023 bis zum 29.04.2023.

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Häagen-Dazs: Rückruf schon im Juli
Bereits Mitte Juli hatte der Häagen-Dazs-Hersteller drei weitere Produkte zurückgerufen, nämlich die Eissorten Vanilla (95 und 460 ml) sowie Classic Collection (380 ml). Dabei ging es um alle Haltbarkeitsdaten bis einschließlich 21.05.2023. SWR3-Umwelt- und Ernährungsexpertin Sabine Schütze sagte damals über den Rückruf wegen Ethylenoxid:
Jeder Nachweis bedeutet Pflicht zum Rückruf. Das war also keine freiwillige Entscheidung. Aber es war eine erstaunlich späte. Denn in Frankreich gab es den Rückruf schon letzte Woche, am Sonntag für Zypern. Und auch dort betrifft er nur das Vanille-Eis, weil dort der belastete Vanilleextrakt verarbeitet worden ist.
Wie kam der Stoff ins Eis? Sabine Schütze hat da eine Vermutung:

Nachrichten Häagen Dazs-Rückruf: Wie kommt der gefährliche Stoff ins Eis?
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SWR3-Umwelt- und Ernährungsexpertin Sabine Schütze über mögliche Ursachen
Auch Sabine Schütze warnt, das Problem mit krebserregendem Ethylenoxid beschränke sich nicht nur auf derartige Funde in Eis: „Außerdem sind importierte Sesam und Sesamprodukte genau wie andere Ölsaaten, Nüsse und Gewürze mit Ethylenoxid belastet. Denn in Indien, China und den USA beispielsweise wird es weiterhin eingesetzt.“