Die Geschichte erinnert sehr stark an Harrys Mutter: Der Prinz und seine Frau Meghan sind laut einer Sprecherin des Paares in New York Opfer einer „fast katastrophalen“ Verfolgungsjagd durch Paparazzi geworden.
Die „gnadenlose“ Verfolgungsjagd der „höchst aggressiven“ Fotografen am Dienstagabend habe „mehr als zwei Stunden“ gedauert, sagte die Sprecherin. Es habe dabei mehrere Beinahe-Unfälle „mit anderen Fahrern auf der Straße, Fußgängern und zwei New Yorker Polizisten“ gegeben.
Harry und Meghan: 75 Minuten durch die New Yorker Upper East Side
Das Paar, das eigentlich im kalifornischen Montecito lebt, war am Dienstagabend mit Meghans Mutter Doria bei einer Preisverleihung in New York. Im Anschluss wurden sie in einem Konvoi aus mehreren begleitenden Geländewagen etwa 75 Minuten kreuz und quer durch die Upper East Side gefahren, um Verfolger abzuschütteln. Omid Scobie, der offizielle Biograf von Harry und Meghan, sagte der BBC, dass sie mit bis zu 130 Kilometern pro Stunde unterwegs waren.
Aus dem Umfeld des Paares hieß es, sechs Fahrzeuge mit verdunkelten Scheiben seien rücksichtslos um den Konvoi des Prinzen gerast; die Fahrer hätten am Steuer telefoniert und fotografiert. Da Harry und Meghan laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur bei Freunden übernachteten, wollten sie die Paparazzi nicht zu deren Adresse führen. An einer Polizeiwache stiegen sie in ein Taxi um.
Bürgermeister von New York äußert sich zum Vorfall
Am Mittwoch gab es eine Presseveranstaltung, bei der Eric Adams, der Bürgermeister von New York, über die Ereignisse sprach. Er bezweifelt, dass es eine zweistündige Verfolgungsjagd gab, betonte aber, dass in einer Stadt wie New York auch nur zehn Minuten extrem gefährlich sein können. Er nannte den Vorfall „rücksichtslos und unverantwortlich“. Laut Polizei gab es „viele Fotografen, die den Transport zu einer Herausforderung gemacht haben“. Es seien aber keine Unfälle oder Verletzungen gemeldet worden.
Der Taxifahrer, der das Paar kurzzeitig beförderte, sagte, dass die Paparazzi den Wagen zwar verfolgt hätten, aber nicht aufdringlich gewesen seien. Die Berichte nannte er „übertrieben“. Der Washington Post sagte er: „Ich würde es keine Verfolgungsjagd nennen. Es fühlte sich nie so an, als sei ich in Gefahr. Es war nicht wie eine Autojagd in einem Film.“
Beteiligter Paparazzo: „Gefahr durch Harry und Meghans Fahrer“
Einer der beteiligten Paparazzi, der anonym blieb, sprach gegenüber dem britischen Sender ITV von einer „katastrophalen Erfahrung“. Ihm zufolge ging die Gefahr nicht von Fotografen aus, sondern von Harry und Meghans Fahrer. Der Konvoi habe andere Autos blockiert und mit Manövern zum Stopp zwingen wollen. Die auf Prominente spezialisierte Fotoagentur Backgrid äußerte sich ähnlich. Es habe nach Angaben der beteiligten Fotografen keine Beinahe-Unfälle gegeben. Man nehme die Vorwürfe aber sehr ernst und werde sie untersuchen.
Vorfall erinnert an Prinzessin Dianas Tod
Die Sprecherin von Harry und Meghan erklärte, dass es zwar ein „Interesse der Öffentlichkeit“ an Prominenten gebe. „Das sollte aber nie auf Kosten der Sicherheit von irgendjemandem gehen.“
Die Verbreitung dieser Bilder fördert angesichts der Art und Weise, wie sie erlangt wurden, eine äußerst aufdringliche Praxis, die für alle Beteiligten gefährlich ist.
Harrys Mutter, Prinzessin Diana, war 1997 bei einem Autounfall in Paris ums Leben gekommen, nachdem sie von Paparazzi verfolgt worden war. 2019 machte Harry eine überaus aggressive Presse für den Tod seiner Mutter verantwortlich. „Meine größte Angst ist, dass sich die Geschichte wiederholt“, sagte er damals.