Zwar ermittelt die Staatsanwaltschaft weiterhin „in alle Richtungen“, wie ein Sprecher am Freitag betonte. Allerdings nimmt die Staatsanwaltschaft momentan an, dass eine technische Ursache zum Absturz des Hubschraubers geführt hat. Es gebe jedoch keine objektiven Hinweise auf ein Attentat.
Bei dem Hubschrauberabsturz im Norden Baden-Württembergs waren am 17. Oktober drei Menschen ums Leben gekommen. Das Magazin Focus hatte von Morddrohungen gegen eines der drei Opfer berichtet. Der einmotorige Helikopter vom Typ Robinson R44 mit vier Sitzen war laut Polizei und Staatsanwaltschaft im mittelfränkischen Herzogenaurach gestartet. Kurz vor 13 Uhr stürzte er über einem Wald in Buchen (Neckar-Odenwald-Kreis) – nahe der Grenze zu Hessen und Bayern ab.

Nach Hubschrauberabsturz: Trümmerfeld bei Buchen erstreckte sich über Hunderte Meter
Den Anwesenden bot sich damals ein erschreckendes Bild: „Die Situation ist enorm bedrückend“, sagte der Polizeisprecher damals. „Das Trümmerfeld ist riesig.“ Es erstrecke sich über mehrere Hundert Meter mitten im Wald.
Einige Wrackteile lagen am Boden, andere hingen in den Bäumen. Während die Reste eines Rotorblatts noch zu erkennen waren, erschienen andere Trümmerteile massiv zusammengedrückt. Ein Leichnam wurde gut 50 Meter von der Absturzstelle entfernt entdeckt.
Anwohner in Buchen wurden am frühen Nachmittag am Unglückstag aufgeschreckt
Anwohner hatten ein Feuer in dem Wald bemerkt und die Rettungskräfte alarmiert. Das Gebiet am Rande der rund 18.000 Einwohner zählenden Stadt wird auch von Joggern, Spaziergängern und Mountainbikern genutzt, ist aber kein klassisches Naherholungsgebiet.
Der Ortskern von Buchen ist einige Kilometer entfernt. Die Polizei sperrte die Absturzstelle weiträumig ab.
Ermittler rechnen mit langer Ursachensuche
Schon vor Ort war klar: Die Ermittlungen würden Zeit brauchen. „Das wird schon lange dauern, bis alle Spuren gesichert und ausgewertet sind“, erklärte der Polizeisprecher. Das ist allerdings nicht ungewöhnlich. Oft brauchen die Ermittler nach solchen Unfällen mehrere Tage, bis sie erste Vermutungen zur Unglücksursache veröffentlichen. Bis ein endgültiger Abschlussbericht der Experten von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) vorliegt, vergehen meist mehrere Monate.
Hubschrauberunfälle sind nach Daten der BFU eher selten. Für das vergangene Jahr weist sie nur vier Unfälle mit Hubschraubern in der zivilen Luftfahrt in Deutschland aus, davon keiner mit Schwerverletzten oder Toten. 2019 gab es der Statistik zufolge fünf Hubschrauberunfälle mit insgesamt drei Schwerverletzten.